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Fachkräftesuche  Fachkräftesuche in Neugattersleben: Lob: Alle machen guten Job

Von Andreas Braun 10.01.2017, 08:45
Frank Wyszkowski (r.)  will, dass die Praktikanten im Hotelalltag eingebunden sind. Agate, Wadim, Konstantin, Kristine, Ksenija, Nadja und Karina sind für sechs Monate in Deutschland.
Frank Wyszkowski (r.)  will, dass die Praktikanten im Hotelalltag eingebunden sind. Agate, Wadim, Konstantin, Kristine, Ksenija, Nadja und Karina sind für sechs Monate in Deutschland. Pülicher

Neugattersleben/Jelgava - Sieben junge Menschen aus Lettland im Alter zwischen 19 und 24 Jahren sind für ein halbes Jahr in Deutschland. Die fünf jungen Frauen und zwei Männer sind angehende Hotelfachangestellte und absolvieren eine schulische Ausbildung am Jelgavaer Technikum. 

„Es ist eine reine schulische Ausbildung, wo die Grundlagen des Hotel- und Gaststättengewerbes vermittelt werden“, sagt Frank Wyszkowski, Geschäftsführer des Acamed Resort in Neugattersleben.

Hier wird ein Teil der jungen Menschen arbeiten. Zwei werden an der Nordsee und zwei in Bayern in Hotels der Akzentgruppe zum Einsatz. Sie sollen Praxiserfahrung sammeln und sehen, was in der Schule erlernt wurde.

Praktika werden vergütet

Wyszkowski setzt große Hoffnung in die erstmals angebotene Praktika, die auch vergütet werden. „Es ist schwer, in Deutschland Fachkräfte zu finden. Ich habe in Riga Vorträge gehalten und bin da auf einen Headhunter gestoßen. Über ihn kam die Vermittlung zur Schule zustande.

Der erste Eindruck, den ich nach ein paar Tagen des Kennenlernens habe, ist sehr positiv“, so Wyszkowski. Die jungen Letten sind neun Jahre in die Schule gegangen und absolvieren vier Jahre an dem Technikum. Alle sieben sind im dritten Jahr der Ausbildung und somit im letzten.

Nicht das erste Praktikum in Deutschland

Einige haben schon Praktika in Deutschland gemacht und wollen auch gern hier abreiten. Wie Wadim. Er war bereits zu zwei Praktika und auch Karina und Nadja haben Erfahrungen gesammelt. „Ich würde gern wieder kommen und hier arbeiten“, sagt Karina.

Und Konstantin ergänzt: „Wir wollen auch unsere Deutschkenntnisse verbessern.“ Damit wären sie gut vorbereitet für eine Tätigkeit hier. Das ist freilich auch das Ziel.

„Wir möchten, dass sich die Praktikanten hier wohlfühlen. Natürlich müssen sie arbeiten. Und das unter realen Bedingungen. Aber wir wollen auch, dass sie eine Perspektive aufgezeigt bekommen,“ so Wyszkowski.

Nach dem halben Jahr Praktikum steht noch einmal ein halbes Jahr Schule an. In diesem haben Jahr werde die Entscheidung fallen, ob Neugattersleben für die jungen Letten eine Option ist.

Abschied an die Nordsee fiel schon schwer

Ein gutes Zeichen war schon, dass es zweien sehr schwerfiel, sich an die Nordsee zu verabschieden. Agate und Kristine werden an die Küste fahren, um in einem anderen Hotel der Akzentgruppe zu arbeiten. Die anderen freuen sich, in Neugattersleben zu bleiben. Allerdings müssen zwei noch trennen, denn es steht noch ein Ausflug nach Bayern an für das Praktikum.

„Wir müssen schon etwas bieten, wenn wir Fachleute haben wollen. Allein die Bezahlung ist es nicht. Viele gute Leute suchen auch nach anderen Gelegenheiten, wo sie mehr Freizeit haben. Ein Wochenende zum Beispiel.

Wir wollen darauf hinabreiten, dass wir hier mit einem Personalmanagement eben diesen Wünschen Rechnung tragen“, so Wyszkowski. Neben dem neu geschaffenen Personalmanagement wurde auch eine Qualitätsmanagement ins Leben gerufen.

Mandy Faatz bringt viel Erfahrung mit

Hierfür zeichnet sich Mandy Faatz verantwortlich. Die gebürtige Plötzkauerin war auf der MS Europa in aller Welt unterwegs und hatte beim Reiseveranstalter TUI verantwortungsvolle Posten.

„Zehn Jahre auf dem Schiff haben gereicht und ich wollte wieder zurück. Ich war ja gut acht Monate bis zehn immer nur unterwegs“, sagt die Frau, die auch mit den jungen Letten arbeitet. „Sie sind lernbereit, hören zu und verstehen schnell, worauf es ankommt.

Wadim und Nadja kamen kurz vor Weihnachten schon hier an. Sie haben sich schnell eingewöhnt“, lobt Mandy Faatz. Man habe die Umstellung gemerkt, auch auf eine volles Haus.

Bisher, so erzählen Wadim und auch Nadja, die im Housekeeping tätig ist und für die Sauberkeit in allen Bereich zuständig ist, waren die beiden zwar schon in deutschen Hotels, aber die waren nicht so belegt, wie das Acamed um die Weihnachtszeit. Da wusste man nicht, wo einem der Kopf steht. Doch alles beiden haben das gut gemeistert, bescheinigt Hotelchef Wyszkowski.

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Wer selbst einmal in der Fremde seinen Horizont erweitern möchte, kann dies bei zwei Ferienfahrten nach England in den Oster- und Sommerferien des nächsten Jahres mit dem Deutsch-Britischen Schüleraustauschdienst angehen. Die beiden Fahrten werden nach Broadstairs an der englischen Südost-Küste führen. Jeweils ein deutscher Schüler wird zusammen mit einem Gleichaltrigen aus einem anderen Land (Frankreich, Belgien, Italien oder Spanien) in einer englischen Familie wohnen.

Zur Verbesserung der Sprachkenntnisse findet stets vormittags unter Leitung englischer Lehrer ein Englischkurs statt. Nachmittags und an den Wochenenden gibt es ein Freizeitprogramm. So fährt die Gruppe nach London und weitere Exkursionen führen nach Cambridge und Canterbury. Auf dem Programm stehen ferner viele Sport- und Strandnachmittage.

Schüler zwischen zehn und 19 Jahren mit mindestens einem halben Jahr Schulenglisch, die Interesse an einer Teilnahme haben, können sich ab sofort per E-Mail an den Schüleraustauschdienst unter der Adresse [email protected] wenden. (mz)