1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Investition in Halle: Investition in Halle: 200 neue Wohnungen in der Altstadt

EIL

Investition in Halle Investition in Halle: 200 neue Wohnungen in der Altstadt

Von Michael Falgowski 07.01.2017, 07:00
Die Fläche zwischen Kleiner und Großer Brauhausstraße wurde von einem Investor erworben.
Die Fläche zwischen Kleiner und Großer Brauhausstraße wurde von einem Investor erworben. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Die größte Baulücke in Halles Innenstadt soll endlich geschlossen werden: Auf der 4.000 Quadratmeter großen Brache zwischen Großer und Kleiner Brauhausstraße, hinter dem Ritterhaus-Komplex, möchte das Immobilienunternehmen ImmVest Wolf aus Leipzig einen Komplex mit ungefähr 180 bis 220 Mietwohnungen errichten.

Wo sich seit Jahren ein gekiester Dauer-Parkplatz erstreckt, plant Geschäftsführer Tarik Wolf ein Wohn- und Geschäftshaus mit kleinen Apartments und Familienwohnungen. Auch möblierte Wohnungen in Boardinghäusern seien vorstellbar. „Wenn alles gut läuft, soll noch 2017 Baubeginn und 2019 die Fertigstellung sein.“ Für das Halle-Projekt wurde die Central Life Halle GmbH gegründet.

Halle ist attraktiver geworden

Laut Wolf sollen entlang der Großen und Kleinen Brauhausstraße nur Mietwohnungen. Bauen und Vermieten, das sei ein typisches Geschäftsmodell des 1993 in Delitzsch gegründeten Unternehmens, das so als Bestandshalter und auch als Projektentwickler schon mehre zentrale Projekte vor allem in Leipzig realisiert hat. Rund 2.500 Wohnungen vermiete und verwalte man derzeit, so Tarik Wolf, vor allem in Leipzig. ImmVest Wolf habe 60 Mitarbeiter und aktuell 26 Projekte.

Für den Unternehmer Wolf wäre die Wohnanlage auf der letzten großen Brache in Halles Altstadt die erste Investition in der Saalestadt. „Eine Investition in Leipzig war bisher doch risikoärmer als in Halle. Deshalb waren die Immobilienunternehmen zunächst zurückhaltender, was Halle betrifft. Außerdem gab es nach der Wende in Leipzig genug zu tun“. Das aber sei vorbei, eine solches City-Projekt wie dieses in Halle, das gebe es in Leipzig gar nicht mehr“, sagt der Unternehmer. Zudem mangele es in Halle, das sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt habe, an Innenstadtwohnungen.

Leipziger holen sich Filetstücke

Erneut ist es also eine Leipziger Immobilienfirma, die in Halles Altstadt investiert. Erst vor kurzem war die ehemalige Förderschule am Jägerplatz von einem Unternehmen aus der sächsischen Nachbarstadt gekauft worden, das bereits das ehemalige Amt für Vermessung und Geoinformation im Paulusviertel gekauft um Wohnungen zu bauen. Ein anderes Leipziger Unternehmen hat das Bieterverfahren um Halles ehemalige Jugendamt in der Schopenhauer Straße gewonnen, ebenfalls im Paulusviertel. Mit der Central Life Halle ist nun ein weiterer Leipziger Spieler auf Halles Immobilienmarkt.

Die privaten Grundstücke auf der Brache hinter dem Ritterhaus gehören dem Unternehmen bereits, nun möchte Tarik Wolf auch zwei kleine städtische Parkplatz-Grundstücke kaufen. Der Stadtrat muss dem zustimmen; in der Verwaltung wird die Beseitigung der letzten großen Innenstadt-Baulücke prinzipiell begrüßt. Einige Anwohner indes werden dies anders sehen, denn mit der Anlage verschwinden auch die angemieteten Parkplätze. (mz)