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Fahrgastzahlen Fahrgastzahlen: S-Bahn Halle-Leipzig in der Erfolgsspur

Von Michael Falgowski 24.12.2016, 07:00
Reisende betreten den Hauptbahnhof Halle (Saale).
Reisende betreten den Hauptbahnhof Halle (Saale). dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Ein neues Angebot auf der Schiene hat offenbar eine neue Nachfrage geschaffen: 21.500 Fahrgäste täglich sind vergangenes Jahr in der noch jungen S-Bahn Mitteldeutschland zwischen Halle und Leipzig  gefahren. Das ist eine Steigerung um 20 Prozent innerhalb eines Jahres! 2014, im ersten Jahr, nachdem das neue Bahn-Netz mit dem City-Tunnel Leipzig an den Start gegangen ist, waren es noch 18.000 Fahrgäste.

Mit diesen Fahrgastzahlen ist die Strecke Halle-Leipzig die erfolgreichste im gesamten 465 Kilometer langen Netz der Mitteldeutschen S-Bahn, das vor drei Jahren an den Start gegangen ist. Durch Zusammenführung und Neustrukturierung von S-Bahn-, Regionalbahn- und Regional-Express-Linien wurden sechs neue S-Bahn-Linien geschaffen, ergänzt um die S 7 zwischen Halle-Hauptbahnhof und  Nietleben. Zwei Linien über Schkeuditz beziehungsweise über den Flughafen verbinden die beiden Großstädte Halle und Leipzig miteinander.

Zahl der Fahrgäste gestiegen

Insgesamt ist die Zahl der Fahrgäste, die montags bis freitags alle Linien nutzen, im vergangenen Jahr um 4,4 Prozent auf 60.421 gestiegen. Drei Jahre nach der Eröffnung des mit nahezu einer Milliarde Euro errichten City-Tunnels herrscht Hochbetrieb. Vor allem aber zwischen den beiden Großstädten. Gerade dort klagen Fahrgäste indes noch immer über Kapazitätsengpässe: Volle, der Einsatz der Kürzeren Triebwagen-Variante, Ärger über überfüllte Fahrrad-Abteile und vor allem Verspätungen.

Der zuständige Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) führt die Engpässe vor allem auf die Bauarbeiten am Hauptbahnhof Halle zurück. Dort ist die Hälfte aller Gleise gesperrt. In der sogenannten Frühspitze könnten so nur drei statt der mal geplanten vier Fahrten stattfinden. Die gab es nur während einiger Wochen im Herbst 2015. 

Verspätungen und Zugfälle sind gerade in Halle eine häufige Klage

Immerhin ist Besserung in Sicht. „Wir prüfen derzeit, ab Dezember 2017 montags bis freitags die Züge der S5/S5x plus S3  halbstündig so fahren zu lassen, dass vier Fahrten angeboten werden“, sagt Wolfgang Ball, Sprecher der ebenfalls beteiligten Nahverkehrgesellschaft Sachsen-Anhalt. Verspätungen und Zugfälle sind gerade in Halle aber eine häufige Klage. Im gesamten S-Bahn-Netz seien 2015 im vergangenen Jahr 95 Prozent der Züge im gesamten Netz pünktlich gewesen, hält der ZVNL dagegen. Wobei als „pünktlich“ jede Verspätung bis fünf Minuten bezeichnet wird.

Allerdings wird die S-Bahn angeblich besser: Die LVZ zitiert aus einer internen  Studie, wonach sich in diesem Jahr die Pünktlichkeit verbessert habe. Allerdings ist sie auf den Halle-Leipzig-Linien S3 (Schkeuditz) mit 91,1 Prozent beziehungsweise auf der S5/S5x  (Flughafen) mit 91 Prozent am niedrigsten.

Erfolg der neuen S-Bahn schafft auch neue Investitionen

Der Erfolg der neuen S-Bahn schafft auch neue Investitionen: Der ZVNL hat Medienberichte bestätigt, wonach drei neue Haltestellen gebaut werden sollen: Demnach ist weiterer Halt an der Essener Straße zwischen Neuer Messe und Hauptbahnhof für Ende 2017 vorgesehen, Ende 2018 entsteht ein neuer S-Bahn-Halt an der Mockauer Straße, an der Mockauer Post.

Geplant ist ebenfalls ein neuer Halt in Radefeld und im Güterverkehrszentrum im Leipziger Norden an der Strecke der S 5/S 5x. Zwischen Flughafen und Hauptbahnhof gibt es bisher nur einen Halt an der Neuen Messe. (mz)