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Mordfall Yangjie Li Mordfall Yangjie Li in Dessau: Ex-Polizeichef muss doch nach Aschersleben

22.12.2016, 14:05
Innenminister Holger Stahlknecht
Innenminister Holger Stahlknecht dpa-Zentralbild

Dessau-Rosslau - Sachsen-Anhalts Innenministerium hat den ehemaligen Dessauer Polizeichef erneut an die Fachhochschule der Polizei nach Aschersleben geschickt. Dieses Mal aber nicht per Versetzung, sondern per halbjähriger Abordnung.

Dies hat die Pressestelle der Polizeidirektion Ost auf MZ-Anfrage bestätigt. Die Abordnung ist ab Donnerstag gültig. Wann der Beamte seinen Dienst dort antritt, ist offen: Er ist immer noch krank geschrieben.

Dessauer Ex-Polizeichef ist der Stiefvater des Angeklagten im Mordprozess um Yangjie Li

Der ehemalige Dessauer Polizeichef ist der Stiefvater das 21-jährigen Angeklagten im Mordprozess um die chinesische Studentin Yangjie Li.

Der Beamte war Anfang Juni suspendiert worden, nachdem er dabei war, als seine Ehefrau, ebenfalls eine Polizistin, nur einen Tag nach der offiziellen Trauerfeier für Yangjie Li eine Gartenkneipe eröffnet hatte. Beide waren zu diesem Zeitpunkt zudem krank geschrieben.

Sachsen-Anhalts Innenministerium hatte den ehemaligen Polizeichef Ende Juni an die Hochschule der Polizei versetzt. Der Beamte hatte dagegen vor dem Verwaltungsgericht Halle geklagt - und Recht bekommen. Der Dienstherr habe mildere Mittel zu prüfen - eine Umsetzung innerhalb der Polizeidirektion Ost oder eine vorübergehende Abordnung nach Aschersleben.

Dieser Auflage kommt das Innenministerium nun nach. Gegen eine zeitliche Abordnung kann ein Beamter nicht vorgehen. In Aschersleben soll der ehemalige Polizeichef die Evaluierung von Studiengängen leiten. (mz)