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Dynamo-Profi angeschossenMarc Wachs von SG Dynamo Dresden in Wiesbaden niedergeschossen - Die Hintergründe für die Gewalttat sind weiter unklar

21.12.2016, 13:00
Polizeibeamte sichern nach einem Raubüberfall auf einen Kiosk in Wiesbaden (Hessen) den Tatort ab.
Polizeibeamte sichern nach einem Raubüberfall auf einen Kiosk in Wiesbaden (Hessen) den Tatort ab. dpa

Wiesbaden/Dresden - Schock bei der SG Dynamo Dresden: Nachdem am am Dienstagmorgen in Wiesbaden  Abwehrspieler Marc Wachs (21) Opfer eines Gewaltverbrechens geworden und schwer verletzt worden ist, sucht die Polizei weiter nach dem mutmaßlichen Täter, zwischenzeitlich auch mittels eines Hubschraubers. Die Ermittlungen seien auch in der Nacht fortgesetzt worden, neue Erkenntnisse gebe es aber nicht, sagte ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen. Unter "diversen Hinweisen" sei bislang kein konkreter dabei gewesen.

Wachs wurde angeschossen und musste not-operiert werden, befindet sich jedoch nicht mehr in Lebensgefahr. Der 21-Jährige war nach Angaben des Vereins mit zwei Familienangehörigen unterwegs, die ebenfalls schwer verletzt wurden. Ein Familienmitglied starb. Dabei handelt es sich um die Tante (59) von Marc Wachs, die in Wiesbaden-Biebrich einen Kiosk in der Rathausstraße betreibt.

Der Onkel (63) des Dynamo-Kickers wurde schwer verletzt, befindet sich aber mittlerweile ebenfalls außer Lebensgefahr und wurde bereits vernommen. Wann eine ausführliche Vernehmung möglich ist, sei mit Blick auf den Zustand der beiden Männer jedoch noch offen.

Ein Unbekannter hatte gegen 8.40 Uhr in einem Kiosk um sich geschossen. Zum Tathergang machte die Polizei keine weiteren Angaben. Auch das Motiv des Täters ist weiterhin unklar. Er gehe nicht davon aus, dass der Beruf des Neffen eine Rolle gespielt habe, es gebe keinen Hinweis darauf, sagte der Oberstaatsanwalt. Konkrete Anzeichen für einen Raubüberfall gebe es auch nicht, er halte dies für unwahrscheinlich. Ermittelt werde in alle Richtungen. Von einem terroristischen Hintergrund gehen die Ermittler nicht aus.

Dynamo Dresden: Profi Marc Wachs niedergeschossen - Polizei sucht mit Phantombild

Die Polizei veröffentlichte zwei Phantombilder, eines mit und eines ohne Mütze. Gefahndet wird nach einem etwa 20 bis 30 Jahre alten Mann mit einer Größe von 1,65 bis 1,75 m. Der mutmaßliche Täter habe helle Haut und eine dickliche Figur, teilte die Polizei mit. Hinweise zur Tat nimmt die Polizei unter 0611/345-3103 entgegen.

Unterdessen hat sich am Abend Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge zu Wort gemeldet und erklärt: „Wir sind geschockt, fassungslos und tief betroffen. Die gesamte Dynamo-Familie steht hinter Marc und seiner Familie. Wir werden da sein, wo immer unsere Hilfe und Unterstützung gebraucht werden.“

SG Dynamo Dresden: „Wir sind geschockt, fassungslos und betroffen“

Und weiter: „Marc, seine Familie und der Genesungsprozess, sowohl körperlich als auch seelisch, stehen jetzt allein im Vordergrund. Alles andere spielt keine Rolle. Ich möchte Marc, seiner Familie und allen Angehörigen auch auf diesem Wege nochmals unser tiefes Mitgefühl ausdrücken. Wir bitten ausdrücklich darum, die Privatsphäre von Marc und seiner Familie jetzt mehr denn je zu respektieren.“

Wann der Profi wieder bei Dynamo aktiv werden kann, ist ungewiss.  Die körperlichen und vor allem psychischen Folgen werden es aber kaum zulassen, dass der Profi beim Trainingsauftakt am 3. Januar in Dresden dabei sein wird. „Wir geben ihm alle Zeit der Welt, es gibt überhaupt keinen Zeitdruck“, sagte Dynamo-Sprecher Henry Buschmann dem SID: „Marc hatte sehr, sehr viele Schutzengel. Hätte die Kugel nur ein paar Zentimeter entfernt eingeschlagen, wäre es anders ausgegangen.“, so Buschmann. 

Marc Wachs: Dynamo-Profi wurde in Wiesbaden geboren

Marc Wachs, der in Wiesbaden geboren wurde, spielt seit diesem Sommer bei der SG Dynamo Dresden, kam in der 2. Bundesliga allerdings noch nicht zum Einsatz. Zuvor war der 21-Jährige für den 1. FSV Mainz 05 II in der 3. Liga aktiv. Dort absolvierte er 42 Spiele.

Gewaltverbrechen in Wiesbaden: Hinweise im Zusammenhang mit der Tat, nimmt die Polizei unter 0611/345-3103 entgegen. Auf Twitter warnte die Polizei in Wiesbaden zudem davor, Anhalter mitzunehmen.