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HFC gegen Kiel HFC gegen Kiel: Warum vier Spieler vom Halleschen FC die Kapitänsbinde trugen

Von Fabian Wölfling 17.12.2016, 18:53
Sascha Pfeffer (l.) behauptet sich gegen den Kieler Abwehrspieler Kingsley Schindler.
Sascha Pfeffer (l.) behauptet sich gegen den Kieler Abwehrspieler Kingsley Schindler. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Toni Lindenhahn schaute fragend um sich. Sein Blick verriet, das Urgestein des Halleschen FC war sich seiner gerade gewonnenen Aufgabe nicht ganz sicher. Erst nach einigem Zögern streifte er sich die Kapitänsbinde über, die ihm Sascha Pfeffer kurz zuvor zugeworfen hatte.

Es war ein auf den ersten Blick kurioser Domino-Effekt, der sich bei der Partie des Halleschen FC gegen Holstein Kiel abspielte: Zunächst war, ganz wie gewohnt, Klaus Gjasula für den HFC als Kapitän aufs Feld gelaufen. Nach dem Platzverweis gegen den Mittelfeldkämpfer übernahm in der 63. Minute Abwehrmann Stefan Kleineheismann die Binde. Er trug sie aber nur fünf Minuten, dann kam Pfeffer zu Ehren, weil Kleineheismann gelb-verwarnt ausgewechselt wurde. In der 85. Minute durfte dann auch noch Lindenhahn ran, als Pfeffer für Florian Brügmann das Feld verließ. So standen am Ende in einem Spiel vier Kapitäne für den HFC zu Buche.

Klaus Gjasula: „Ich muss den Helm absetzen“

Wirklich kurios fanden die Beteiligten die Gründe für den Domino-Effekt aber nicht. Vielmehr dominierte nach dem Spiel das Unverständnis über Schiedsrichter Benjamin Bläßer. Der hatte mit der Gelb-Roten-Karte gegen Gjasula in der 63. Minute die Abfolge der Kapitäne erst ausgelöst. „Der Platzverweis war keine Fehlentscheidung, es war ein taktisches Foul“, zeigte sich Gjasula nach dem Spiel zunächst einsichtig.

Dann aber holte er zu einer kleinen Generalkritik aus: „Ich hätte mir trotzdem ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht, denn ich fliege innerhalb weniger Minuten für zwei Kleinigkeiten vom Feld. Heutzutage ist es einfach so: Der, der schreit, wurde auch gefoult. Das hat man nicht nur heute gemerkt, das gilt allgemein. Zum Beispiel gestern auch bei Marco Reus.“

Nach zehn Gelben Karten und einer Gelb-Roten in der laufenden Saison denkt Gjasula inzwischen intensiv über einen Ausweg aus seiner persönlichen Kartenflut nach. Sein Lösungsansatz: „Entweder die Schiedsrichter entwickeln mehr Fingerspitzengefühl, oder ich muss den Helm absetzen.“

HFC: Sascha Pfeffer gegen Erfurt erneut gefordert

Mannschaftskollege Kleineheismann sprang Gjasula nach dem Spiel verbal zur Seite: „Die Gelb-Rote gegen Klaus hat das Spiel gekippt. Es war ein Top-Siel, da verstehe ich nicht, warum der Schiedsrichter nicht mal ein bisschen Fingerspitzengefühl zeigen kann“, formulierte der Franke sein Unverständnis. Zumal Kleineheismann von Bläßer auch nicht verschont wurde. Nach einem Foul gegen Dominick Drexler sah er in der 68. Minute seine fünfte Gelbe Karte der Saison, wird damit wie Gjasula beim Rückrundenauftakt gegen Rot-Weiß Erfurt fehlen.

Sascha Pfeffer dürfte daher Ende Januar erneut die Binde übernehmen.