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Landespokal Landespokal Sachsen-Anhalt: Weniger Risikospiele mit FCM und HFC

Von Clemens Boisserée 15.12.2016, 06:00

Halle (Saale) - Der Fußballverband Sachsen-Anhalt wird im Januar über Veränderungen im Spielmodus des Landespokals beraten. Ziel soll es sein, dass die Amateurvereine ihre Heimspiele gegen die beiden attraktivsten Gegner im Wettbewerb, die Drittligisten Hallescher FC und 1. FC Magdeburg, im eigenen Stadion oder zumindest im engeren Umkreis austragen können.

Zuletzt hatte der SV Westerhausen sein Achtelfinalspiel gegen den HFC nach Halle vergeben. Die dazu veröffentlichte Mitteilung des Landesligisten war vielsagend: Die Ausrichtung der Partie - eigentlich das Spiel des Jahres für einen unterklassigen Klub - sei ein „zu hohes finanzielles Risiko für den Verein“. Schließlich müsse man im Norden des Landes mit „einem erheblichen Gewaltpotenzial der anreisenden Fans“ rechnen. Westerhausen und auch eine mögliche Ausweich-Spielstätte im benachbarten Halberstadt sind Fangebiet des 1. FC Magdeburg.

Weniger Nord-Süd-Duelle in der Frühphase des Landespokals

Genau in diesen Duellen zwischen Nord- und Südvereinen liegt das Problem. Deshalb denkt FSA-Spielbetriebsleiter Markus Scheibel über Veränderungen nach: „Wir haben bereits seit dieser Saison die Regelung, dass in der ersten Runde die Nord- und Südvereine jeweils unter sich bleiben. Möglicherweise kann man diese Regelung ausweiten.“ Damit würden beispielsweise Spiele des HFC in der Nähe von Magdeburg oder umgekehrt erst ab der dritten Runde möglich. Denn: „Natürlich sind wir daran interessiert, dass die Vereine ihre Spiele zu Hause austragen können, doch die Sicherheitskosten belasten die kleinen Klubs“, so Scheibel.

Ewig lässt sich die Aufteilung in Nord und Süd jedoch nicht durchziehen. So musste Merseburg 99 sein Viertelfinal-Duell mit dem 1. FC Magdeburg nach Braunsbedra verlegen - und müsste das auch zukünftig tun. „Ein Patentrezept gibt es nicht“, sagt Scheibel.

Eine finanzielle Unterstützung für die Sicherheitsauflagen der Amateurvereine durch den Verband schließt er aus. „Das ist keine Option.“ Auch, dass die Gastgeber künftig die Ticketeinnahmen komplett für sich beanspruchen dürfen, hält er für unrealistisch. „Die Turnierordnung sieht vor, dass alle Einnahmen, genauso wie die gesamten Ausgaben, geteilt werden“, sagt Scheibel.

Die Drittligisten werden also an den Sicherheitsausgaben der kleinen Vereine beteiligt, erhalten dafür aber auch die Hälfte der Ticketeinnahmen.

Kaum Gewinnchance im Landespokal für Amateure

Weil aber sowohl unter HFC- als auch unter FCM-Fans die Landespokal-Spiele bei den Amateuren kaum Stellenwert genießen, halten sich die Zuschauereinnahmen meist in Grenzen. Das Spiel der Merseburger gegen Magdeburg besuchten weniger als 1000 Fans. Der Oberligisten freute sich am Ende, ohne Verluste aus der Partie gegangen zu sein.

Auch die Westerhäuser argumentieren so. „Die geplanten Eintrittsgelder sind aufgrund des Spieltermins im Januar sehr schlecht kalkulierbar.“ Der HFC habe zumindest eine „schwarze Null“ für den Siebtligisten zugesichert. Viel mehr scheinen die Amateurvereine aus den vermeintlichen Traumlosen nicht herausholen zu können.