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Unentschieden im Topspiel HFC - Holstein Kiel: 0:0 - Hallescher FC geht mit Unentschieden in die Winterpause

Von Fabian Wölfling 17.12.2016, 16:00

Halle (Saale) - Der Hallesche FC hat die Hinrunde der Saison 2016/17 auf Platz vier abgeschlossen. 30 Punkte nach den ersten 19 Spieltagen gab es in der 3. Liga für den HFC noch nie.

Im Heimspiel gegen Holstein Kiel reichte es vor 8103 Zuschauern im Erdgas Sportpark beim 0:0 zwar nicht zum erhofften "Dreier", dafür überzeugte der HFC, der nach der Gelb-Roten Karte gegen Klaus Gjasula in der zweiten Hälfte 30 Minuten in Unterzahl spielen musste, mit Leidenschaft und Kampfgeist.

Ausgangslage:

Mit Holstein Kiel erwartete die Hallenser ein unangenehmer Gegner, der in der Ferne allerdings erst zehn Punkte aus neun Spielen holte. In der Liga standen die Nordlichter mit 27 Zählern auf Rang sechs, zwei Plätze hinter dem HFC (29 Punkte). Mit einem Sieg konnten die Hallenser auf einem Aufstiegsplatz überwintern, vorausgesetzt Magdeburg (in Lotte) und Osnabrück (in Paderborn) ließen Punkte liegen. Doch bereits der bisherige vierte Platz und die Ausbeute war für das neuformatierte HFC-Team "eine Sensation", wie Trainer Rico Schmitt sagte.  Zum Jahresabschluss solltte aber noch die 30 Punkte-Marke geknackt werden. „Der Kontrahent ist gut. Aber wir sind auch gut. Sehr gut sogar", so Schmitt. 

Personal:

Die wohl emotionalste Personalie wurde am Samstag vor dem Spiel verabschiedet. Stürmer Timo Furuholm verlässt den HFC nach drei Jahren des Aufs und - zuletzt vor allem - des Abs und geht zurück in die finnische Heimat zu Inter Turku. Der Verein verabschiedete den Finnen vor dem Anpfiff auf dem Rasen.

Ansonsten konnte Schmitt gegen die „Störche" aus dem Vollen schöpfen. Kapitän Klaus Gjasula und auch Marvin Ajani waren nach ihrer Sperre wieder zurück in der Startelf. Florian Brügmann und Selim Aydemir nahmen dafür auf der Bank Platz.

Der zuletzt verletzte Hilal El-Helwe konnte unter der Woche zwar wieder voll trainieren, stand gegen die „Störche" aber nicht im Kader. Auch Tobias Müller, André Wallenborn und Tom Müller blieb nur der Platz auf der Tribüne.

Bei den Kielern fielen indessen vier Spieler mit Verletzungen aus. Zuletzt, bei der 1:2 Heim-Niederlage gegen Großaspach, zog sich Innenverteidiger Niklas Hoheneder einen Bänderriss zu. Auch sein Verteidigungspartner Dominik Schmidt fehlte in Halle, er war nach einer Roten Karte gesperrt.

1. Halbzeit

Beide Seiten begannen das Spiel mit vollem Tempo und großer Angriffslust. Die erste Großchance gehörte dabei den Gästen: In der 13. Minute bereitet Kingsley Schindler von rechts für Milad Salem vor, der scheiterte aber aus wenigen Metern an einem Wahnsinnsreflex von HFC-Keeper Fabian Bredlow. Nur eine Minute später kam Kiel erneut gefährlich vor das HFC-Tor. Diesmal zog Patrick Herrmann aus der Distanz ab, der Ball zischte nur knapp am Pfosten des HFC-Tores vorbei.

Der HFC hielt zwar kämpferisch und spielerisch voll dagegen, es fehlte in den Offensivaktionen aber lange Zeit die letzte Genauigkeit. Den ersten Warnschuss gab Ajani erst in der 27. Minute ab, der Ball flog über das Kieler Tor. Es blieb die einzige nennenswerte Chance vor der Pause. Aber auch Kiel konnte sich nach der starken Anfangsviertelstunde keine weitere Torgelegenheit mehr erspielen. Das 0:0 war so ein folgerichtiger Halbzeitstand.

2. Halbzeit

Beide Mannschaften kamen unverändert und weiterhin offensivfreudig aus der Kabine. Dieses Mal hatte der HFC die erste Großchance: Sascha Pfeffer legte in der 51. Minute für Toni Lindenhahn ab, der von der Strafraumgrenze nur knapp am Kieler Gehäuse vorbeischoss.

Auch der nächste gefährliche Angriff gehörte Rot-Weiß: Nach einem Ballgewinn zog Pfeffer in der 57. Minute aus der Distanz ab, der Ball rauschte aber wieder knapp am Tor vorbei.

Mitten in die Angriffs-Euphorie hinein folgte aber die kalte Dusche für den HFC: Nach zwei taktischen Fouls flog Kapitän Klaus Gjasula in der 63. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Der HFC damit nur noch zu zehnt.

Kiel bekam durch die Überzahl Aufwind und setzte den HFC unter Druck: Nach einem schlampigen Ballverlust marschierte Drexler in der 67. Minute aufs HFC-Tor, Stefan Kleineheismann musste den Angriff per Foulspiel unterbinden. Der folgende Freistoß wurde gefährlich abgefälscht und flog nur knapp über das Tor des HFC.

Der HFC zog sich jetzt zurück, versuchte die Null zu verteidigen und damit einen Punkt zu retten. Das gelang gut. Erst in der 77. Minute kam Kiel wieder zu einer Chance, Bredlow entschärfte einen Kopfball von Schindler reaktionsschnell. Anschließend hielt der HFC die Gäste bis zum Schlusspfiff vom eigenen Tor fern.

Fazit:

Das 0:0 nach langer Unterzahl darf der HFC als gewonnen Punkt verbuchen. Die Mannschaft zeigt hohe Moral und Kampfgeist, ließ sich durch den Platzverweis nicht verunsichern.

Hallescher FC - Holstein Kiel 0:0 (0:0)

Hallescher FC: Bredlow - Schilk, Kleineheismann (70. Diring), Franke, Baumgärtel - Gjasula, Fennell - Ajani (90. Sliskovic), Pfeffer, Lindenhahn - Pintol
Holstein Kiel: Kronholm - Herrmann, Czichos, Sigurbjörnsson, Sicker - Peitz - Ki. Schindler, Salem (64. Lewerenz), Bieler, Drexler - Fetsch
Tore: Fehlanzeige
Schiedsrichter: Bläser (Niederzier), Gelbe Karten: Pfeffer (38.), Kleineheismann (67.) - Peitz (17.), Bieler (19.), Sigurbjörnsson (45.) Gelb-Rote Karte: Gjasula (63.)
Zuschauer: 8.103