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Personalsorgen SV Halle Lions: Beide Center droehen gegen Saarlouis auszufallen

Von Fabian Wölfling 08.12.2016, 17:12
Verletzt: Sara Hammond fehlt gegen Saarlouis.
Verletzt: Sara Hammond fehlt gegen Saarlouis. Eckahrd Schulz

Halle (Saale) - Der Satz kommt staubtrocken daher. „Dann wird Laura Schinkel als Center spielen“, erklärt René Spandauw. Er sagt das ohne eine Spur von Ironie in der Stimme, erst im zweiten Moment fängt er an zu lachen. Denn natürlich wird der Trainer des Basketball-Bundesligisten Halle Lions seine 1,73 Meter große Aufbauspielerin nicht einmal im größten Notfall auf die Position unter dem Korb beordern.

Der Holländer nimmt die Dinge eben gerne mit Humor. Auch wenn sie ernst sind. Denn der größte Notfall ist ja durchaus nah. Die Personalsituation der Lions auf der Center-Position ist bedenklich. Und sie könnte Spandauw im Pokalspiel gegen Saarlouis am Samstag zu Experimenten zwingen. Dann nämlich, wenn neben Sara Hammond auch Kaneisha Horn ausfällt. Dann stünde ihm keine etatmäßige Center-Spielerin zur Verfügung.

Definitiv ohne Sara Hammond

Schon jetzt ist klar: Hammond wird definitiv fehlen. Die US-Amerikanerin laboriert an einem Bänderriss am Daumen, der sie wohl noch einige Wochen außer Gefecht setzt. „Ich bin sehr unglücklich über die Verletzung, weil ich der Mannschaft unbedingt helfen will“, sagt Hammond. Sie trainiert zwar bereits individuell, macht Sprints und Übungen mit ihrer linken, unverletzten Hand, aber die rechte Hand darf sie noch nicht belasten. „Sonst könnte ich mich erneut verletzen“, so Hammond. Ein Einsatz gegen Saarlouis kommt daher nicht in Frage.

Den Verlust von Hammond könnten die Lions vielleicht noch verkraften. Schließlich fehlte sie bereits in den letzten beiden Ligapartien. In denen waren die Hallenserinnen absolut wettbewerbsfähig, gewannen gegen Bad Aibling und verloren gegen Marburg erst nach Verlängerung. Allerdings droht nun auch noch der Ausfall von Horn. „Sie ist erkältet, hat die letzten Tage nicht trainiert“, berichtet Spandauw.

Er geht zwar davon aus, dass die US-Amerikanerin am Samstag spielen kann, „aber sie wird auf jeden Fall nicht bei 100 Prozent sein“.

Ersatz für Hammond war zu teuer

Wie schwer ein gleichzeitiger Ausfall von Hammond und Horn wiegen würde, zeigte die Verlängerung in Marburg. Wegen fünf Fouls konnte Horn dort nur zuschauen, die Lions hatten der Größe des Gegners dadurch nichts mehr entgegenzusetzen, verloren das Spiel.

Aufgrund der angespannten Personalsituation hat Spandauw bereits über eine Verpflichtung nachgedacht: „Wir haben nach kurzfristigen Ersatz für Sara gesucht, hatten auch Optionen, die waren aber zu teuer“, verrät er. Eine neue Spielerin könnten sich die Lions laut Spandauw nur dann leisten, wenn eine andere Spielerin ihren Vertrag auflöst oder für die gesamte Saison ausfällt. „Dann springt die Versicherung ein“, erklärt er.

Spandauw muss also gegen Saarlouis mit den Spielerinnen auskommen, die er hat. Das bedeutet, dass sich ohne Hammond und mit einer bestenfalls angeschlagenen Horn andere Spielerinnen unter dem Korb beweisen müssen.

Eine hat Spandauw dabei, im Gegensatz zu Laura Schinkel, ganz ernsthaft im Sinn: „Noémie Rouault hat das gegen Bad Aibling bereits sehr gut gemacht.“ Die 21-Jährige holte beim 65:59-Sieg acht Rebounds in 17 Minuten.