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Mordfall Yangjie Li Mord Yangjie Li: Staatsanwaltschaft spricht über Details der grausamen Tat

25.11.2016, 11:43
Im Saal 118 des Dessauer Landgerichts wird der Mordfall der chinesischen Studentin Yangjie Li verhandelt.
Im Saal 118 des Dessauer Landgerichts wird der Mordfall der chinesischen Studentin Yangjie Li verhandelt. Montage/Lutz Sebastian/Archiv

Dessau-Roßlau - Im Mordfall Yangjie Li hat die Staatsanwaltschaft am Freitag am Landgericht Dessau Details zu der grausamen Tat genannt. Die Staatsanwaltschaft geht laut Anklage davon aus, dass  Sebastian F. seine Freundin Xenia I. massiv unter Druck gesetzt hat, um ihm neue sexuelle Befriedigung zu verschaffen.

Sie solle nach Frauen Ausschau halten, die dazu bereit sind. Eine Cousine von Xenia I. wurde gefragt, diese lehnte ab. Das alles soll aus dem SMS-Verkehr des Paares ersichtlich sein.

Am Abend des 11. Mai habe das Paar laut Anklage entschieden, den Plan in die Tat umzusetzen und dabei bei Bedarf auch einen Notfall vorzutäuschen. Yangjie Li wurde gegen 21.30 Uhr abgepasst, als sie auf dem Rückweg ihrer Joggingrunde war.

Sebastian F. soll Yangjie Li hinter dem Hoftor aufgelauert haben

Auf einem Video einer Überwachungskamera soll zu sehen sein, wie Xenia I. vor dem Haus des Paares in der Johannisstraße auf Yangjie Li zugeht, sie in eine Gespräch verwickelte und mit den Händen gestikulierte. Sie lockte sie in den Bereich des Hoftores. Dahinter soll Sebastian F. gestanden haben, mit seiner Freundin soll er Yangjie Li festgehalten und heftig auf das Mädchen eingeschlagen haben.

Das junge Mädchen blutete, wehrte sich, schrie, so die  Staatsanwaltschaft am Freitag. 

Einstündiges Martyrium: Yangjie Li wurde brutal gequält und vergewaltigt

Sie sei in eine leer stehende Wohnung unter der Wohnung des Paares geschleppt und dort etwa eine Stunde lang extrem brutal und mehrfach vergewaltigt und gequält worden sein. Yangjie Li soll sich gewehrt und Xenia I. auch Haare ausgerissen haben. Die Details zu ihren Verletzungen sind umfangreich, auch Brüche und massive Unterblutungen der Haut, Quetschungen, Schwellungen und Kratzer zählt die Anklage auf.

Dann hätten Sebastian F. und Xenia I. die junge Frau drei Stunden einfach in der Wohnung liegen gelassen, „in der Annahme, dass sie alsbald versterben werde“. Die Staatsanwaltschaft geht auch hierbei davon aus, dass dieser Entschluss gezielt gefasst worden war.  

Angeklagte sollen schwerverletzte Yangjie Li in der Wohnung zurückgelassen und dann versteckt haben

Gegen 2.24 Uhr hätten die Angeklagten festgestellt, dass Yangjie Li noch lebte. Sie wurde aus der Wohnung über den Hof zum leer stehenden Hinterhaus getragen, in dem Sanierungsarbeiten stattfanden. Dort hätte das Paar Yangjie Li über das Fenster im Erdgeschoss nach draußen befördert. Während Xenia I. den Körper festhielt, soll Sebastian F. um das Haus gegangen sein, die Schwerstverletzte herausgehoben und unter eine Konifere gelegt haben.

Verdeckt wurde sie von einer Dixie-Toilette, die davor stand.   Dort starb Yangjie Li an ihren schweren Verletzungen. Zwei Tage später, am 13. Mai, wurde dort ihre Leiche gefunden. (mz)