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Brutale Schläge auf den Kopf Bitterfeld-Wolfen: Sohn soll seine Mutter lebensgefährlich verletzt haben

Von Christine Färber und Silke Ungefroren 13.11.2016, 14:48

Bitterfeld-Wolfen - Es ist am Sonnabend gegen halb zwei Uhr mittags, als der Notruf bei der Polizei eingeht: Gemeldet wird eine verletzte Frau in einer Wohnung in Bitterfeld-Wolfen.
Als die Polizisten die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, das sich nach MZ-Informationen in Thalheim befindet, betreten, sind selbst sie entsetzt.

Die 58 Jahre alte Frau hat schwerste Kopfverletzungen. Die sind so massiv, dass die Mutter eines 14-Jährigen schnellstens medizinisch versorgt werden muss. Nach wie vor schwebt sie in Lebensgefahr. Sie wird auf der Intensivstation eines Klinikums behandelt.

Bitterfeld-Wolfen: Hat ein Junge seine Mutter lebensbedrohlich verletzt?

Sofort leiten die Beamten die Ermittlungen zu den Ursachen der Verletzungen ein. „Was ganz genau und wie passiert ist, wie die Verletzungen überhaupt zustande gekommen sind - das wissen wir noch nicht. Das ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen“, sagt Sebastian Opitz, Pressesprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost, auf MZ-Anfrage.

Allerdings war die Frau zur Tatzeit mit ihrem 14-jährigen Sohn allein in der elterlichen Wohnung. Er könnte daher laut Polizei mit den Verletzungen in Verbindung stehen. Fest steht auch, dass derjenige, der bei der Polizei angerufen hat, nicht der 14-Jährige war.

„Wir müssen nun auch klären, welche Rolle der Anrufer spielt“, so Opitz. „Wie er letztlich auf das Geschehen aufmerksam geworden ist und so weiter - das ist alles noch offen.“

Lebensbedrohlich verletzte Frau in Bitterfeld-Wolfen: Haftantrag gegen 14-jährigen Sohn

Die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau hat Haftantrag wegen des Verdachts des versuchten Totschlags gegen den Sohn, der mit 14 Jahren gerade strafmündig geworden ist, gestellt.
Das zuständige Amtsgericht hat angeordnet, den Tatverdächtigen so unterzubringen, dass eine Untersuchungshaft vermieden werden kann. Das ist - anders als bei erwachsenen Verdächtigen - nach Jugendstrafrecht  möglich.

Der 14-Jährige ist deshalb in eine entsprechende Einrichtung eingewiesen worden. Diese liegt nach MZ-Recherchen im benachbarten Landkreis Wittenberg. Die Ermittlungen, die die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost führt, dauern an. (mz)