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Kindertagesstätte "Zwergenland" in Hohenedlau  Kindertagesstätte "Zwergenland" in Hohenedlau : Wiederaufbau nach verheerendem Brand

Von Frauke Holz 10.11.2016, 07:32

Hohenedlau - Bedrückend - mehr Worte bedarf es nicht, um das Gefühl zu beschreiben, welches einen überkommt, sobald man die einstige Kindertagesstätte „Zwergenland“ in Hohenedlau betritt. Kaum etwas hat den verheerenden Brand im Januar 2015 unbeschadet überstanden.

Der ehemalige Flur wirkt beengend, gar dunkel - und das, obwohl sich schon längst kein Dach mehr auf dem Gebäude befindet. Dort, wo einst Fenster Licht hineinließen, verhindern heute Spanplatten den Blick nach draußen. Von den kahlen Wänden bröckelt der Putz.

Fliesen überstanden Feuer

Einzig den Fliesen im früheren Waschraum hat das Feuer scheinbar nichts anhaben können. Dennoch bedarf es viel Fantasie, sich vorzustellen, dass dieser Ort einst mit Leben gefüllt war - und schon bald wieder sein wird.

In der vergangenen Woche ist der Startschuss für den Wiederaufbau der Kita gefallen - angefangen mit dem Abbruch, sprich dem Entkernen des Gebäudes. Der Leerstand habe dem Gebäude laut Architekt Jörg Jürges zwar nicht zugesetzt, dennoch müssen der alte Putz und die Fliesen weichen, ebenso wie ein Großteil der Wände.

Letztere wurden mit orangefarbenen Kreuzen markiert; andere hingegen tragen ein Fragezeichen. Ob auch sie fallen werden, muss Jürges noch entscheiden.

Dachstuhl wird aufgesetzt

Fest steht jedoch, dass nach dem Einsatz des Abbruch-Teams wohl nur noch die Außenmauern des Eingeschossers stehen werden. Damit diese vor Wind und Wetter geschützt sind, soll bis Ende des Monats ein Dachstuhl auf die Hülle gesetzt werden.

„Ziel ist es, dass zu Weihnachten das Dach regendicht ist“, gibt Architekt Jürges den Plan vor - entweder nur mit einer Plane gesichert oder bereits komplett eingedeckt.

Hans Strecker, Geschäftsführer des Bernburger Vereins Rückenwind und zugleich Träger der Einrichtung, hofft dahingehend, dass der Winter ihm keinen Strich durch die Rechnung macht, damit zeitnah die Arbeiten im Inneren beginnen können.

So soll die 340 Quadratmeter große Fläche komplett neu - und vor allem behindertengerecht - gestaltet werden, angefangen beim Eingang. „Dieser wird versetzt“, sagt Strecker - von der Stirn- an die Längsseite. Dort, wo bislang der Waschraum zu finden war, sollen zwei Gruppenräume mit direktem Zugang zum Spielplatz sowie ein Kinderrestaurant entstehen.

Bei Bedarf kann dieser Bereich linkerhand des Flures zu einem rund 70 Quadratmeter großen Raum geöffnet werden. Auf der gegenüberliegenden Seite werden Waschraum und Küche angesiedelt.

Während hinsichtlich der Raumaufteilung bereits Einigkeit besteht, ist die Finanzierung nach wie vor ein Streitthema. 470.000 Euro kostet der Wiederaufbau, den die Versicherung derzeit nur mit 404.000 Euro unterstützt. Woher die fehlende Summe kommen soll, steht in den Sternen. Doch wie sagt der Volksmund so schön? Kommt Zeit, kommt Rat. (mz)