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Landespokal  Fußball-Landespokal: Polizei rüstet sich für SV Merseburg 99 gegen 1. FCM

Von Heiko Saul 10.11.2016, 05:00
Fans des 1. FC Magdeburg mit Polizeibegleitung auf dem Weg in den Erdgas-Sportpark.
Fans des 1. FC Magdeburg mit Polizeibegleitung auf dem Weg in den Erdgas-Sportpark. Silvio Kison

Merseburg - Der Merseburger Polizeisprecher Jürgen Müller strahlt die Ruhe eines erfahrenen Polizisten aus. Dabei ist das Thema ein brisantes. Es geht um die Sicherheitslage vor dem Landespokalviertelfinalspiel am Sonntag um 13 Uhr zwischen dem Oberligisten SV Merseburg 99 und dem Drittligisten 1. FC Magdeburg in dem Gespräch. „Ich erwarte kein Risikospiel“, sagt Müller gelassen. Und das, obwohl es durchaus Grund zur Sorge geben: Die Fans des Halleschen FC sind schließlich nicht weit, haben eine große Schar von Anhängern auch in Merseburg. Im nahen Leipzig trifft zeitgleich im sächsischen Landespokal die BSG Chemie auf Lok Leipzig - eine Partie, die ebenfalls die volle Aufmerksamkeit der Polizei beansprucht.

Zahl der Einsatzkräfte erhöht

„Natürlich: Vereinzelt wird sich da zwischen den Fans ins Gesicht gefasst, aber ich denke da kommt nichts Schlimmes“, sagt Jürgen Müller. Laut dem Polizeisprecher ist die Präsenz durch die Einsatzkräfte erhöht. „Das ist normal. So machen wir das auch bei Ligaspielen“, erklärt er.

Trotzdem hat er einen Wunsch für den Sonntag: „Hoffentlich gibt es kein Feuerwerk oder übermäßigen Radau.“ Auch aus Sicht der Bundespolizei besteht keine erhöhte Gefahr. Als Prävention wird es dennoch eine verstärkte Präsenz in Merseburg und vor allem am halleschen Bahnhof geben. Und das, obwohl Fans aus beiden Lagern vorrangig privat oder in kleinen Gruppen anreisen werden. Die Beamten gehen davon aus, dass sich das andere konfliktbeladene Spiel in Leipzig positiv auf die Sicherheitslage auswirkt, denn die HFC-Ultras werden eher in Leipzig als in Braunsbedra erwartet.

Mehr Anspannung als bei der Polizei ist da schon bei den Merseburger Verantwortlichen zu spüren. Dementsprechend hofft auch 99-Geschäftsführer Dieter Kliemke: „Es soll ein Fußballfest ohne Störungen geben.“ Mit ernstem Ton fügt er an: „Die Sicherheit der Fans ist uns sehr wichtig.“ Die Merseburger Anhänger werden in der Mehrheit privat anreisen. Aber: „Unsere alt eingesessene Fangruppe fährt geschlossen mit dem Bus“ sagt der 69 Jahre alte Kliemke. Marcus Skowronek, der Präsident des SV Merseburg 99, fügt lächelnd an: „Bei uns sind das aber nicht so viele Fans wie beim FCM.“

Obwohl die Führungsriege inklusive Kliemke am vergangenen Wochenende das Heimspiel der Magdeburger gegen Hansa Rostock angeschaut hat, will er die Taktik und die Überraschungen dann doch eher 99-Coach Farih Kadic überlassen. Kliemke lässt sich wenigstens in die Bücher schauen: „Die Gewinne aus dem Pokalspiel werden ganz regulär zwischen Magdeburg und uns aufgeteilt“ verrät er. Jeder erhält die Hälfte. Einen warmen und ergiebigen Geldregen erwartet Marcus Skowronek aber nicht vom Landespokalspiel.

„Das beeindruckt mich“

So rechnet er kurz vor: „Wenn man bedenkt, dass wir die Security bezahlen. Dann kommt noch die Stadionmiete dazu, bleibt am Ende nicht allzu viel. Für uns wird das Erlebnis gegen Magdeburg gespielt zu haben der größte Lohn sein“ sagt er. Schätzungsweise wird dem Klub wohl ein unterer vierstelliger Betrag bleiben.

Trotzdem betont Skowronek: „Wie sehr der Verein von der Stadt Braunsbedra unterstützt wurde, beeindruckt mich.“ Bleibt nur noch die Hoffnung auf eine friedliche Begegnung im Stadion des Friedens Braunsbedra.

(mz)