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SV Merseburg 99 Fußball-Oberliga: SV Merseburg 99 tritt Landespokal-Viertelfinale gegen den FCM in Braunsbedra an

Von Stefan Wittmann 24.10.2016, 23:21
Der SV Merseburg 99 wird im Pokal gegen den 1. FC Magdeburg nicht auf den Heimvorteil setzen können.
Der SV Merseburg 99 wird im Pokal gegen den 1. FC Magdeburg nicht auf den Heimvorteil setzen können. Wölk

Merseburg - Dieter Kliemke nahm tief Luft, dann sprudelte es aus ihm heraus. „Wir haben alles versucht, aber leider hatten wir keinen Erfolg“, sagte der Geschäftsführer des Fußball-Oberligisten SV Merseburg 99. Gemeint war nicht das 2:2-Unentschieden zwischen den 99ern und der Reserve des FC Carl Zeiss Jena am vergangenen Wochenende. Wovon Klimke sprach, war eine bürokratische Niederlage.

Das Viertelfinale im Landespokal gegen den Drittligisten 1. FC Magdeburg, das sportliche Highlight schlechthin für die Stadt Merseburg, wird definitiv nicht in eben jener ausgetragen werden. Stattdessen wird der Pokalabend aller Voraussicht nach im Stadion des Friedens in Braunsbedra stattfinden. Dort hätten immerhin 5.000 Zuschauer Platz - und die Spielstätte des SV Braunsbedra 1911 ist nach Auskunft von Dieter Kliemke „Oberliga tauglich und erfüllt alle geforderten Sicherheitsaspekte.“

Gespräche mit externen Sponsoren

Das wäre im Merseburger Stadtstadion nicht der Fall gewesen. Der Verein hätte bis zum Spiel im November nicht für die benötigte Sicherheit aufkommen können. Das Stadtstadion bräuchte im Innen- und Außenbereich neue Zäune, um die unterschiedlichen Fan-Gruppen auseinanderzuhalten. Zudem bräuchte es eine Kommandozentrale für die Polizei, separate, geschützte Eingänge, externes Sicherheitspersonal und zusätzliche Ordner für das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg.

Weil die 99er das benötigte Geld, laut Geschäftsführer Dieter Kliemke immerhin 40.000 Euro, nicht bis zum Wochenende am 12. November auftreiben konnten, hatte der Verein beim Fußballverband eine zeitliche Verlegung des Pokalspiels ins Frühjahr 2017 angefordert, was aber vom 1. FCM und dem Verband abgelehnt wurde. „Wir waren mit externen Sponsoren in Gesprächen.

Bis März hätten wir das Geld zusammen gehabt und hätten die gewünschten Sicherheitsaspekte erfüllen können“, so Kliemke, der vergebens auf die finanzielle Unterstützung der Stadt Merseburg wartete. „Die Stadt bewegte sich nicht ein bisschen auf uns zu. Dafür haben wir ihre moralische Unterstützung“, sagte Kliemke süffisant. Allzu hart wollte er dann aber doch nicht sein und zeigte Verständnis für die Entscheidung von Sportamtsleiter Thomas Nemson. „Der Haushalt ist eben von langer Hand geplant, was sollen wir da machen?“

Verhandlungen am Dienstag

Aktuell sieht es so aus, als würde der Oberligist nach Braunsbedra ausweichen. Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern. Am Dienstag steht ein Treffen mit der Landespolizei und dem Bürgermeister Braunsbedras, Steffen Schmitz, an. „Es sieht gut aus, dass es klappt“, gab sich Kliemke optimistisch.

Zu klären sei noch, welchen finanziellen Betrag die 99er für das Stadion locker machen müssten. Viel Verhandlungszeit bleibt nicht mehr, sollte am Dienstag keine Entscheidungen getroffen werden. „Es drängt“, sagte Kliemke, „wir müssen ja auch die Organisation abwickeln. Bis zum Spieltag ist es nicht mehr lange.“

Gemeint ist unter anderem der Kartenvorverkauf, das Drucken der Eintrittskarten und der Marketing-Plakate. Wieder holte Kliemke tief Luft, bevor er eilig ausatmete. „Es gibt einiges zu tun, das müssen wir in den nächsten Tagen anpacken“, so der Geschäftsführer der 99er.

(mz)