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Bündnis gegen Rechts Bündnis gegen Rechts in Bitterfeld-Wolfen: Flüchtlingshilfe statt Online-Taskforce

06.10.2016, 08:28
Bettina Kutz spricht über den Wandel des Bündnisses.
Bettina Kutz spricht über den Wandel des Bündnisses. Kehrer

Bitterfeld-Wolfen - Das Thema drohte zuletzt, ein bisschen einzuschlafen. Doch dass der Einsatz gegen rechte Gewalt weiterhin wichtig ist, bekräftigte am Mittwoch die Vereinigung „Gemeinsam gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage Bitterfeld-Wolfen“.

„Auch wenn das Thema aktuell seltener in Erscheinung tritt, bleibt es immer noch da“, berichtete Bettina Kutz bei einem Pressetermin im Wolfener Jugendclub ’83. „Der Ton in Bitterfeld-Wolfen ist rau geworden“, ergänzt die Sprecherin des Bündnisses. Das zeigten einzelne Begebenheiten in der Stadt.

Flüchtlingshilfe im Fokus

Doch seit der Findung des Bündnisses im Sommer 2015 hat sich viel verändert. Die Flüchtlingswelle erreichte Deutschland und damit auch Bitterfeld-Wolfen.

Das Bündnis kümmert sich daher jetzt auch verstärkt um die Neuankömmlinge und will bei der Integration helfen. Dafür plant es beispielsweise mehrere Veranstaltungen. Die Bündnis-Arbeitsgruppe (AG) „Willkommen in Bitterfeld-Wolfen“ will sich darum kümmern. Sie wurde vor einem Jahr als AG Asyl gegründet und nun umbenannt.

Mehrere AGs mussten aufgelöst werden

Andere eigene Arbeitsgemeinschaften löst das Bündnis jetzt auf. Das betrifft die AG Recherche, die Online-Aktivitäten des rechten Spektrums überwachen wollte.

„Aber das hat unsere Kapazitäten überstiegen“, sagt Kutz. Auch die AG Kinder und Jugendliche und die AG Öffentlichkeitsarbeit gebe es nicht mehr. Somit bleiben neben der AG für die Flüchtlingsintegration auch die AG Demokratiebildung und die AG Koordinierungsgruppe.

„Die große breite Aufstellung hat nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt“, zieht Kutz nach über einem Jahr Bilanz. Dennoch sei dank des Bündnisses das Problem rechter Gewalt in der Stadt intensiver debattiert worden, eine Auseinandersetzung habe stattgefunden.

Doch die Bündnis-Arbeit ist Stückwerk. „Wir waren am Anfang ein bisschen euphorischer. Aber wir hören nicht auf, uns mit dem Problem rechter Gewalt auseinanderzusetzen“, so Kutz. (mz/stsc)