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Mordfall Daniela Mordfall Daniela Gabert: Durch ZDF-Serie "Aktenzeichen XY ungelöst" neue Hinweise eingegangen

Von Katrin Löwe 05.10.2016, 20:16
Zahlreiche Anrufe sind zum Fall Daniela aus Obhausen in der Fernsehsendung eingegangen, die es nun zu prüfen gilt.
Zahlreiche Anrufe sind zum Fall Daniela aus Obhausen in der Fernsehsendung eingegangen, die es nun zu prüfen gilt. ZDF und Thomas R. Schumann

Halle (Saale) - 28 Jahre nach dem Mord an einer Neunjährigen aus Obhausen (Saalekreis) sind im Zusammenhang mit einer Ausstrahlung des Falls in der ZDF-Fahndungsreihe „Aktenzeichen XY ungelöst“ mehrere Anrufe bei der Polizei eingegangen.

Bereits eine dreiviertel Stunde nach Sendungsbeginn erklärte der hallesche Staatsanwalt Klaus Wiechmann im TV-Studio, es habe mindestens neun Anrufe gegeben. Inhalt und Glaubhaftigkeit müssten noch geprüft werden, die Zahl sei aber „ein gutes Ergebnis“.

Alfred Hettmer vom Landeskriminalamt Bayern sprach am Ende der Sendung vom Hinweis eines ehemaligen Kripo-Beamten aus Berlin. Er habe sich an eine Mordserie aus den 80er Jahren erinnert, die auch in den Raum Halle gegangen sei. Ob es einen Zusammenhang zu dem Mord an der neunjährigen Daniela aus Obhausen gibt, sei aber vollkommen offen.

Fall Daniela wird nicht einfach ins Archiv gelegt

In einem fast 15-minütigen Filmbeitrag war das Verbrechen am Mittwochabend zu Beginn der XY-Sendung noch einmal ausführlich dargestellt worden. Daniela verschwand am 25. Juni 1988 auf dem Rückweg von einem Stadtfest zur 1100-Jahr-Feier in Querfurt, das sie gemeinsam mit ihrer Schwester besucht hatte.

Den Weg nach Hause hatten die beiden Mädchen getrennt angetreten. Als die Neunjährige auch am Abend nicht zu Hause ankam, informierte die Familie die Polizei. Die Leiche des Kindes wurde am nächsten Tag nur unweit entfernt vom Elternhaus im hohen Gras gefunden. Das Mädchen wurde erwürgt.

Hoffnung, den Fall zu klären, gebe es immer, sagte Wiechmann in der Sendung. „Gerade ungeklärte Tötungsverbrechen beschäftigen Polizei und Staatsanwaltschaft auch noch nach so vielen Jahren. Diese Verfahren werden nicht einfach in das Archiv gelegt.“

Zeugensuche geht weiter

Gesucht würden Zeugen, die sich damals, aus welchen Gründen auch immer, nicht bei der Polizei gemeldet haben. Es werde auch nicht ausgeschlossen, dass sich der Täter jemandem anvertraut hat. Verschwunden sind bis heute auffällige türkisfarbene Schuhe des Mädchens, sie könnten sich noch im Besitz des Täters befinden.

Kurz nach dem Verbrechen hatte es bereits einen Tatverdächtigen gegeben, der jedoch wieder auf freien Fuß kam. „Wir müssen heute sagen: Dieser Mann war nicht der Täter“, sagte Wiechmann. Der Täter könne im Optimalfall anhand von Spuren an der Jacke des Mädchens aber auch jetzt noch ermittelt werden. (mz)