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Forderung von Peta abgelehnt Forderung von Peta abgelehnt: Sangerhausen entscheidet sich gegen ein Zirkusverbot

Von Frank Schedwill 05.10.2016, 07:29
Elefanten auf der Wiese vor dem Zirkuszelt
Elefanten auf der Wiese vor dem Zirkuszelt Maik Schumann

Sangerhausen - In Sangerhausen wird es kein grundsätzliches Zirkusverbot geben. Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) hat Wünschen der Tierschutzorganisation Peta Deutschland jetzt eine Absage erteilt.

Peta hatte die Stadt Sangerhausen nach dem Gastspiel des „Circus Afrika“ im August angeschrieben. Die Tierschützer forderten aus Gründen des Tierschutzes und der öffentlichen Sicherheit von der Stadt, keine kommunalen Flächen mehr für Zirkusgastspiele zur Verfügung zu stellen. Poschmann sagte: „Ich beabsichtige nicht, dieser Forderung nachzukommen.“ Er werde auch weiterhin Zirkusauftritte mit Wildtieren in der Stadt zuzulassen soweit die einschlägigen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes eingehalten werden.

Peta hatte die Betreiber des „Circus Afrika“ der Tierquälerei bezichtigt. Der Zirkus führe mehrere stark verhaltensgestörte Elefanten mit, die auch in der Manege auftreten, hieß es. Dabei würden die Elefanten pausenlos mit Kopf und Rüssel hin und her schwingen. Diese Verhalten sei ein Anzeichen für mangelhafte Haltungsbedingungen sowie schweres seelisches Leiden der Tiere. Peta forderte, die „Tierquälerei“ zu unterbinden. Mitarbeiter des Kreisveterinäramtes hatten dann nicht nur die Rüsseltiere intensiv in Augenschein genommen, sondern auch das Freigehege vermessen und einen kritischen Blick in die Bücher des „Circus Afrika“ geworfen.

Dort dokumentiert das Unternehmen seinen Tierbestand. Amtsveterinär Lothar Seibt sagte: „Von unserer Seite gab es keine Beanstandungen. Der Verdacht der Tierquälerei hat sich nicht bestätigt.“ Laut Poschmann ist es aber möglich, dass die Stadt künftig Zirkusunternehmen in Sangerhausen nicht zulasse: „Insbesondere, wenn wir dem Unternehmen bereits schlechte Erfahrungen mit Ordnung und Sauberkeit, unsachgemäßer Plakatierung oder einer schlechten Zahlungsmoral gemacht haben.“

Auch müsse die Stadt darauf achten, dass zwischen den einzelnen Gastspielen genügend zeitlicher Abstand liege, sagte das Stadtoberhaupt. (mz)