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Café "7 Gramm" am Uni-Campus Café "7 Gramm" am Uni-Campus: Der perfekte Kaffee

Von Annekatrin Lacroix 12.09.2016, 15:00
Thomas Beinroth am Tresen im Gespräch mit Mitarbeiterin Marie-Lou Mehrhof. Der Uni-Absolvent lädt in der Barfüßerstraße in sein neues Café „7 Gramm“. Zuvor hat sich der 35-Jährige  beim Gründerzentrum der Uni Rat geholt.
Thomas Beinroth am Tresen im Gespräch mit Mitarbeiterin Marie-Lou Mehrhof. Der Uni-Absolvent lädt in der Barfüßerstraße in sein neues Café „7 Gramm“. Zuvor hat sich der 35-Jährige  beim Gründerzentrum der Uni Rat geholt. Christian Hedderich

Halle (Saale) - Einen perfekten „Flat White“, also einen Espresso mit feinporig aufgeschäumter Milch, hat Thomas Beinroth das erste Mal in Neuseeland getrunken. Ein Jahr lebte er hier, arbeitete in einem Coffee Shop und lernte dort die Barista Kaffeekunst kennen.

Sieben Gramm, genau diese Pulvermenge fein gemahlener Espresso-Bohnen, sind der Schlüssel zum perfekten Kaffeegenuss. Kein Zufall also, dass der Hallenser seinem Café in der Barfüßerstraße in Halle diesen Namen gibt. Rechtzeitig vor dem Start des Semesters ist das „7 Gramm“ nun für Kaffeeliebhaber geöffnet.

Standortwahl entscheidend

Auch bei der Standortwahl überlässt der 35-Jährige nichts dem Zufall. „Während meines Studiums der Wirtschaftsinformatik an der Martin-Luther-Universität war ich selbst in den Cafés der Stadt unterwegs und habe oft auf der Freitreppe am Uniplatz einen nicht ganz perfekten Espresso getrunken“, sagt er augenzwinkernd.

„Und heute eröffne ich mein eigenes Café, einen Steinwurf entfernt von der Treppe und genau da, wo sich noch immer die Studenten tummeln und in Vorlesungspausen guten Kaffee trinken wollen. Einen Flat White beispielsweise, den kleinen Bruder des Cappuccino“, sagt er.

Schon in Berlin und Leipzig

Die Idee, sich mit einem Café selbstständig zu machen, schlummerte viele Jahre in dem MLU-Alumni, der die vergangenen Jahre im Ausland, in Berlin und Leipzig lebte und nun in seine Heimatstadt zurückkehrt. Worauf es hinter dem Tresen ankommt, weiß Beinroth durch zahlreiche Jobs in der Gastronomie.

„Was es bedeutet, ein eigenes Unternehmen zu gründen, wird erst klar, wenn man es selbst macht. Ich bereue meine Entscheidung bisher nicht, aber gerade am Anfang sollte man sich professionelle Hilfe holen. Ich bin zum Gründerservice an der Uni Halle gegangen, um gemeinsam mit den Beratern einen Businessplan zu erarbeiten. Das ist wichtig, um seine Gedanken zu ordnen, Struktur hineinzubringen, die Zahlen genauer zu betrachten“, sagt der Café-Besitzer.

Immobilie unweit des Uniplatzes

Mit der Option der freiwerdenden Immobilie, unweit des Uniplatzes, und dem Zuspruch seitens der Familie und Freunde fiel dem Gründer die Entscheidung schließlich leicht. Er kündigte seine Anstellung als Leitung eines Logistik-Vertriebsteams und stürzte sich in die Umbauarbeiten, um aus dem ehemaligen Schaufensterbüro ein Coffee Shop zu machen, der mit seinem Mix aus Industrie-Stil, Kaffeehaus und Lounge metropolisches Flair versprüht.

Rostige Wandfarbe harmoniert mit dunklem Holz und Metall, ein langer puristischer Tresen, Vintage-Pendellampen und eine alte Butzenscheibe bringen herben und zugleich behaglichen Fabrik-Charme in das hallesche Café an der Ecke. Die gemütliche Sofa- und Sesselecke und die mit Kissen bestückten Fensterbänke, freies WLAN und internationale Musik laden zum Verweilen ein.

Kaffeekreationen

Neben bekannten Kaffeekreationen bietet der Kaffeeliebhaber seinen Kunden eine besondere Spezialität an: Brühkaffee, eine Kaffeesorte, die mit einem speziellen Filter sehr langsam aufgebrüht wird und pur, ohne Milch und Zucker, am besten schmeckt. Frisch belegte Paninis und vor Ort gebackener Kuchen werden zum Kaffee angeboten. Die Kaffeemischungen bezieht der Hallenser von einer kleinen Rösterei in Leipzig. Damit habe er sich einen echten Kaffeekenner und Feinschmecker ins Boot geholt, meint Beinroth.

Bei einem Praktikum in der sächsischen Rösterei konnte er sich von der Qualität überzeugen und weiß, dass es vor allem auf die richtige Mischung der Sorten und das Röstverfahren ankommt. „Ich bin überzeugt, dass meine Kunden den Unterschied schmecken werden“, sagt er optimistisch. Wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sich die 7-Gramm-Hausmischung und andere Sorten, frischgemahlen oder als ganze Bohnen, mit nach Hause nehmen. Im integrierten Shop sollen zukünftig auch Barista-Zubehör, Thermobecher im „7-Gramm-Design“ und andere Merchandising-Artikel im Regal stehen.

Zudem kann das Café als Veranstaltungsort für private Feierlichkeiten oder Events gemietet werden. Die Visionen des Café-Gründers sind grenzenlos, auch wenn sich im „7 Gramm“ vor allem um eines dreht: den perfekten Kaffee. (mz)