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Nach Vergewaltigungsvorwurf in Thale Nach Vergewaltigungsvorwurf in Thale: Keine Haftbefehle gegen mutmaßliche Täter

Von Petra Korn 07.09.2016, 15:23
Das Ortsschild der Stadt Thale
Das Ortsschild der Stadt Thale dpa-Zentralbild

Thale - Die Staatsanwaltschaft hat im Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 13-jährigen Schülerin in Thale (Landkreis Harz) durch drei jugendliche Flüchtlinge keine Haftbefehle beantragt. Das erklärte Hauke Roggenbuck, Leiter der Staatsanwaltschaft Halberstadt, gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung am Mittwochnachmittag. Die drei Beschuldigten befänden sich derzeit auf freiem Fuß. Zu den Gründen, warum sie nicht in Untersuchungshaft sitzen, wollte er keine Angaben machen. Neue Erkenntnisse zu dem Fall gibt es laut seiner Aussage derzeit nicht: „Die Ermittlungen laufen weiter und in alle Richtungen.“

Jurist zum Fall der mutmaßlichen Vergewaltigung in Thale: Untersuchungshaft solle vermieden werden

Ein Jurist sagte gegenüber der MZ, dass der Fakt, dass kein Haftbefehl beantragt wurde, kein Anhaltspunkt für die Stärke möglicher Beweise sei. Zudem sei es bei Jugendlichen generell so, dass nach Möglichkeit eine Untersuchungshaft vermieden werden solle. Jugendliche seien im Strafrecht Erwachsenen nicht gleichgestellt, vorrangig vor einer Jugendstrafe seien erzieherische Maßnahmen, so der Experte.

Unterdessen hat die Evangelische Stiftung Neinstedt, in der die mutmaßlichen Täter untergebracht waren und betreut wurden, ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Details zu den verstärkten Sicherheitsvorkehrungen wollte die Stiftung nicht nennen. Nach Bekanntwerden der Ermittlungen war eine Welle des Hasses gegen die Einrichtung in Neinstedt durch die sozialen Netzwerke gerollt. Die drei Jugendlichen, die unter der Obhut des Bördekreises stehen, sind inzwischen in einer anderen Einrichtung untergebracht.