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Ratssitzung in Seeland Ratssitzung in Seeland: Die BIG-Fraktion verlässt den Saal

Von Regine Lotzmann 07.09.2016, 09:18
Mario Lange, BIG-Mitglied und Ortsbürgermeister von Gatersleben.
Mario Lange, BIG-Mitglied und Ortsbürgermeister von Gatersleben. Archiv Gehrmann

Seeland - In einem Eklat endete am Dienstagabend im Seeland die erste Stadtratssitzung in der neuen Amtsperiode von Bürgermeisterin Heidrun Meyer. Die BIG-Fraktion (Bürgerinitiative Gatersleben) verließ kurz vor Ende des öffentlichen Teils unter Protest den Saal.

Hintergrund dafür war die Besetzung der Aufsichtsräte zweier Gaterslebener Gesellschaften: der BGI Biopark Gatersleben Infrastrukturgesellschaft und der GWG Gaterslebener Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Hier wurden mit großer Mehrheit die Vorschläge der Fraktionen CDU/SPD/Wählergemeinschaften und der Linken gewählt.

Keine Mehrheit

Die Kandidaten der BIG, die sich selbst vorgeschlagen hatten, bekamen bei der Wahl nicht die nötige Mehrheit. Bei Mario Lange, BIG-Mitglied und Ortsbürgermeister von Gatersleben, der in der Bürgermeisterwahl im Seeland knapp unterlag, sorgte das für Verdruss. Die BIG habe im Ortschaftsrat die Mehrheit und sei nun überhaupt nicht in den Gremien vertreten, protestierte er. „Ich sehe das als Affront, das hat mit einer Kartellbildung des Stadtrates zu tun.“ Als er das Wort Siegerjustiz in den Mund nahm, entzog Stadtratsvorsitzender Mario Kempe ihm das Wort.

Doch Lange redete weiter. Nach einigem Tumult meldete sich BIG-Fraktionschef Steve Brose zu Wort. „Wir, die BIG-Fraktion, werden unter Protest die Sitzung verlassen, weil unsere Mitarbeit hier nicht gewünscht ist“, meinte er und verließ mit Mario Lange den Saal. Stadtratsvorsitzender Mario Kempe (CDU) schüttelte nur mit dem Kopf. „Mit so etwas habe ich nicht gerechnet“, gestand er. Denn seine Fraktion habe Wert darauf gelegt, dass vor allem Gaterslebener - von fünf Stellen sind nun drei durch Gaterslebener besetzt - in die Aufsichtsräte kommen. „Und auch die Bürgermeisterin selbst sollte natürlich dabei sein“, so Kempe. (mz)