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Nach Schusswechsel in Reuden Nach Schusswechsel in Reuden: Adrian Ursache in Haftkrankenhaus verlegt

Von Torsten Gerbank 30.08.2016, 17:21
Adrian Ursache wurde in das Haftkrankenhaus Leipzig verlegt.
Adrian Ursache wurde in das Haftkrankenhaus Leipzig verlegt. dpa-Zentralbild

Zeitz/Leipzig - Gegen Adrian Ursache aus Reuden ist der bereits am Wochenende erlassene Haftbefehl am Dienstag verkündet und vollstreckt worden. Der 41-Jährige ehemalige Mister Germany wurde noch am Dienstag vom Leipziger Uniklinikum ins Leipziger Haftkrankenhaus verlegt. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen.

Wie Klaus Wiechmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, weiter sagte, hat Ursache die Verkündung des Haftbefehls nicht ohne Reaktion entgegen genommen. Demnach hat er deutlich gemacht, dass er den Richter nicht anerkenne. Das verwundert nicht, schließlich gilt Ursache als Anhänger der sogenannten Reichsbürger, die die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht anerkennen. Geholfen hat Ursache die ablehnende Haltung nicht.

Schusswechsel in Reuden

Ursache befand sich seit Donnerstag der vergangenen Woche im Uniklinikum Leipzig, nachdem er in Reuden bei einem Schusswechsel mit der Polizei in den Oberkörper getroffen und schwer verletzt worden war. Zeitweise schwebte der Mann, der mit einer ehemaligen Miss Germany verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, in Lebensgefahr.

Zu dem Schusswechsel war es im Rahmen einer Zwangsräumung gegen Ursache gekommen. Da hatte der Mann aus Reuden Polizeibeamte mit einer Waffe bedroht. Vermutlich war er es auch, der den ersten Schuss abgegeben hat. Die Ermittlungen dazu laufen noch. Von Anhängern Ursaches war die Polizei zudem mit Steinen beworfen worden, ein Polizist wurde gebissen.

Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte

Im Zusammenhang mit diesen Vorfällen befindet sich nicht nur der ehemalige Schönheitskönig in Untersuchungshaft. Ein 51 Jahre alter Mann war bereits vor dem Wochenende inhaftiert worden. Ihm werden Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.

Er soll es auch gewesen sein, der einen Polizisten gebissen hat. Auch in diesem Fall laufen die Ermittlungen weiter. Laut Wiechmann ist auch nicht ausgeschlossen, dass gegen weitere Unterstützer Ursaches ermittelt wird. Hintergrund ist, dass die Polizisten, die am Donnerstag die Zwangsräumung von Ursaches Grundstück absichern sollten, von mehreren Personen mit Steinen beworfen worden waren. „Sollte im Laufe der Ermittlungen einer dieser Steinwürfe einer Person zugeordnet werden können, wird das natürlich auch verfolgt“, so Wiechmann.

Theorien zu Entführung von Adrian Ursache

Unterdessen kursierten im Internet Theorien, die besagten, dass Ursache entführt worden sei. Die Spekulationen gingen sogar so weit, dass behauptet worden ist, man wolle einen Zeugen beseitigen. Nichts davon ist wahr, sagte Wiechmann sehr deutlich.

Nach der Zwangsräumung hatte es gegen den verantwortlichen Gerichtsvollzieher sowie gegen Polizeibeamte Morddrohungen gegeben. Der Gerichtsvollzieher war daraufhin unter Polizeischutz gestellt worden. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten standen zumindest übers Wochenende vor seinem Wohnhaus. Der Gerichtsvollzieher sei mit seiner Familie im Urlaub, hieß es. Nachbarn bestätigten das. Ob diese Sicherheitsmaßnahme noch Bestand hat, dazu wollte sich Wiechmann am Dienstag nicht äußern. (mz)

Adrian Ursache
Adrian Ursache
Andreas Stedtler