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Tragödie am Langen See Tragödie am Langen See: Vermisster 78-Jähriger tot geborgen

Von Michael Hübner 28.08.2016, 17:16
Am Freitagabend wurde mit einem Hubschrauber und Schlauchbooten der Feuerwehr sowie Tauchern der Wasserwacht gesucht.
Am Freitagabend wurde mit einem Hubschrauber und Schlauchbooten der Feuerwehr sowie Tauchern der Wasserwacht gesucht. Thomas Klitzsch

Uthausen - Am Sonntag - exakt um 12.07 Uhr - ist es tödliche Gewissheit: Am Langen See bei Uthausen hat sich eine Tragödie ereignet. Die Taucher der Landespolizei entdecken in 5,60 Metern Tiefe einen leblosen Körper und bergen den Mann.

„Wir werden jetzt die Identität prüfen und ein Todesursachen-Ermittlungsverfahren einleiten“, erklärt Polizei-Sprecher Ralf Moritz. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass es sich um den 78-Jährigen, der seit Freitag vermisst wird, handelt. Dafür sprechen eindeutige Körpermerkmale und eine rote Badehose, mit der der Mann zuletzt lebend gesehen wurde. Am Sonntag um 16.10 Uhr ist es amtlich: Es ist der Gesuchte aus der Stadt Südliches Anhalt (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). Die Polizei spricht in einer Pressemitteilung von einem Badeunfall.

Aufwendige Suche nach dem Rentner

Der hat sich bereits am Freitagnachmittag ereignet. „Zeugen beobachteten, wie der Mann in den See ging und dann plötzlich im Wasser unterging. Sofortige Versuche von anderen Badenden, nach dem Betroffenen zu tauchen, um ihn wieder an die Oberfläche zu holen, blieben erfolglos“, berichtet Moritz.

Die aufwendige Suche nach dem Rentner mit Booten, Tauchern und Hubschraubern beginnt nach einem Notruf um 15.39 Uhr. Bis in den Abend hinein sind Rettungskräfte im Einsatz und suchen bis zum Einbruch der Dunkelheit nach dem Vermissten. Der See selbst und das umliegende Gelände werden abgesucht. Vor Ort sind auch der Sohn und die Schwiegertochter. Doch es gibt am Freitag keine Klarheit. „Die Sichtverhältnisse im See betragen nur 30 bis 40 Zentimeter“, erklärt Moritz.

Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) vor Ort

Die Suche wird am Samstag noch vor 8 Uhr durch die Kameraden der Feuerwehren fortgesetzt. Große Hoffnungen werden auf die Spezialisten der Landesbereitschaftspolizei gesetzt. Sie sind für Mittag avisiert. Doch die Taucher werden zu einem andren Badeunfall ins Mansfelder Land geordert. Ohne deren Unterstützung ist nicht viel zu machen. Die Rettungskräfte suchen weiter den Uferbereich ab. Auch Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU) hat sich an den Ort des Geschehens gemacht. „Hier ist nach meiner Erinnerung auch noch nie etwas passiert. Der See ist eiskalt. Nur im Bereich des kleinen Badestrandes ist es etwas wärmer“, so das Stadtoberhaupt.

Spezialisten werden fündig

Doch auch der Samstag bleibt ergebnislos. Am Sonntag bringt der Stadtwehrleiter kurz vor 10 Uhr die zehn Taucher aus Magdeburg zum Einsatzort. „Zum See geht es nur über unbefestige Wege“, begründet Seelig die Orientierungshilfe. Die Spezialisten werden fündig.

An der dreitägigen Aktion beteiligten sich nach Angaben der Leitstelle der Kreisverwaltung Kameraden der Feuerwehren Kemberg, Bergwitz, Reuden, Rotta, Pratau und Zschornewitz. Hilfe aus der Luft gab es auch von der Polizei und der Bundeswehr aus Holzdorf. Im Einsatz waren Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft aus Wittenberg und dem Raum Bitterfeld sowie die Wasserwacht Gräfenhainichen des Deutschen Roten Kreuzes. (mz)

Taucher der Landesbereitschaftspolizei bargen den Vermissten.
Taucher der Landesbereitschaftspolizei bargen den Vermissten.
Thomas Klitzsch
Spezialisten kamen zum Einsatz.
Spezialisten kamen zum Einsatz.
 Thomas Klitzsch