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Stillinge-Mord Stillinge-Mord: Polizei sucht jetzt auch mit Plakaten nach Hinweisen

26.08.2016, 08:03
Das Plakat mit dem nach Hinweisen zu René A. gesucht wird.
Das Plakat mit dem nach Hinweisen zu René A. gesucht wird. Brachert

Dessau - Im Mordfall Stillinge gehen Polizei und Staatsanwaltschaft bei der Fahndung nach den Tätern ungewöhnliche Wege: Seit Freitag wird im Dessauer Norden, im Dessauer Stadtzentrum, aber auch an markanten Punkten in Oranienbaum auf etwa 30 kleinformatigen Plakaten nach neuen Hinweisen gesucht. Unter anderem hängt eines bei McDonald's in der Dessauer Kavalierstraße.

„Wir wollen nichts unversucht lassen“

„Es gibt Leute, die lesen keine Zeitung und sind auch nicht im Internet unterwegs“, sagte Polizeisprecher Ralf Moritz. „Wir wollen nichts unversucht lassen.“ Bei schweren Verbrechen würde auf diese Form der Suche schon mal zurückgegriffen.

So nach dem Brandanschlag auf ein geplantes Asylbewerberheim in Tröglitz oder nach dem Verschwinden der kleinen Inga bei Stendal.

Das Plakat zeigt ein Bild von René A., dessen Auto mit den markanten Felgen und eine E-Shisha, die in Tatortnähe gelegen hatte.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag ermordet aufgefunden worden

Der 29-jährige René A. war am zweiten Weihnachtsfeiertag an den Dessauer Stillingen ermordet aufgefunden worden. Die Tat hatte „Hinrichtungscharakter“, erklärte die Staatsanwaltschaft vergangene Woche. Dass der Mann aus Goltewitz von hinten erschossen wurde, will allerdings niemand offiziell bestätigen.

Acht Monate nach der Tat hatten die Ermittler vorige Woche einen neuen Fahndungsaufruf gestartet - und zehn detaillierte Fragen zu René A., zu seinem Ford Focus und zu zahlreichen Fundstücken rund um den Tatort. Entscheidende Hinweise sind bislang allerdings nicht eingegangen.

Hatte René A. eine größere Menge Bargeld bei sich?

René A. hatte am 22. Dezember 2015 gegen 4 Uhr seine Wohnung in Goltewitz bei Oranienbaum verlassen. Ohne Handy. Was der 29-Jährige an diesem Tag getan hat, ist auch deshalb noch unklar.

Am Abend wurde sein Auto ausgebrannt im Vorderen Tiergarten entdeckt worden. Von A. fehlte jede Spur. Seine Leiche wurde vier Tage später vier Kilometer entfernt an den Stillingen entdeckt.

Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, Renè A. könnte als Drogenkurier unterwegs gewesen sein. Polizei und Staatsanwaltschaft ließen das unkommentiert. Allerdings gehen sie davon aus, dass A. eine größere Menge Bargeld bei sich hatte. Von dem fehlt jede Spur. (mz/sb)