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1:2-Heimpleite 1.FC Magdeburg verliert gegen MSV Duisburg mit 1:2

Von Clemens Boisserée 26.08.2016, 13:35

Magdeburg - Ganz viel Leidenschaft, eine stabile Defensive und das nötige Quäntchen Glück – mit dieser Kombination spielte sich der 1.FC Magdeburg in der vergangenen Saison in die Herzen seiner Fans und auf Rang vier der dritten Liga. Drei Punkten aus den ersten vier Spielen der neuen Saison und dem 1:2 gegen den Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg muss nun resümiert werden: Trainer Jens Härtel muss eine Vorahnung gehabt haben, als er vor der Saison das Ziel Klassenerhalt ausgab. Denn zumindest in Puncto Defensivstabilität und Glück mangelt es beim FCM bislang.

Ausgangslage

Trotz der beiden bitteren Niederlagen zuletzt gegen Osnabrück und Frankfurt wirkte die Mannschaft im Wochenverlauf alles andere als niedergeschlagen. Der punktarme Saisonstart führte jedoch durchaus dazu, dass man sich beim FCM noch einmal vergegenwärtigt hat, worum es in dieser zweiten Spielzeit in der Liga geht: "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen", gab Brandt auf der Pressekonferenz vor dem kommenden Heimspiel gegen den MSV zu Protokoll.

Die Gäste ihrerseits mussten im Pokal genauso eine bittere Niederlage hinnehmen, wie die Magdeburg. Erst in der Verlängerung mussten sich die Zebras dem Zweitligisten Union Berlin mit 1:2 geschlagen geben. In der Liga läuft es für den Zweitiga-Absteiger jedoch bislang ziemlich rund. Das neuformatierte Team von Ilija Gruev holte aus vier Spielen acht Punkte, besiegte zum Auftakt Mit-Absteiger Paderborn mit 1:0 und zuletzt die Mainer U23 mit 4:0. In den beiden Auswärtsspielen in Münster und Osnabrück trennten sich die Duisburger jeweils 1:1, sind folglich in der Ferne noch sieglos.

Personal

Im Vergleich zu den Pokalspielen veränderte sich die personelle Situationen bei beiden Klubs nicht, dennoch gab es einige Änderungen in den Startformationen.

FCM-Trainer Jens Härtel musste weiterhin auf Rechtsverteidiger Michel Niemeyer verzichten, dafür kehrten Linksaußen Florian Kath und Kapitän Marius Sowislo in Mannschaftstraining zurück. Beide standen gegen den MSV jedoch noch nicht im Kader. Stattdessen rückte der Ex-Duisburger Maurice Exslager zum ersten Mal in einem Pflichtspiel in die Startelf, für ihn musste Manuel Farrona Pulido auf der Bank Platz nehmen. Tarek Chahed stand erstmals in dieser Saison nicht im Kader.

Bei den Gäste wurde der Kader im Vergleich zur Abstiegssaison kräftig umgebaut und ausgedünnt. 18 Spieler mussten gehen, sieben Neue und zwei A-Jugendliche rückten in den Kader auf. Der Fokus liegt auf einzelnen Leistungsträgern wie dem Stürmertrio Kingsley Onuegbu, Zlatko Janjic und Stanislav Iljutcenko. Alle drei trafen in der jungen Saison bereits zweimal. „Eine richtige Hausnummer kommt auf uns zu“, stellte Trainer Härtel passenderweise fest.

Gegen den FCM veränderte Gruev seine Startelf im Vergleich zur Pokalniederlage gleich auf vier Positionen. Neben Abwehrspieler Dan-Patrick Poggenberg fehlten kurzfristig auch Barış Özbek und Thomas Bröker. Enis Hajri und Onuegbu mussten auf die Bank weichen, für sie rückten Kapitän Branimir Bajic, Tim Albutat, Erat und Zlatko Janjic ins Team.

Erste Halbzeit

Zwölf  Minuten plätscherte die Partie so vor sich hin und auch die erste Offensivaktion der Magdeburger hatte eigentlich kein Gefahrenpotenzial. Stürmer Christian Beck hatte aus 18 Metern schwach und unplatziert abgezogen, eine sichere Beute für MSV-Torwart Mark Flekken. Doch plötzlich jubelten die 15.718 in der Magdeburger Arena. Der 23-Jährige hatte den Kullerball tatsächlich durch die Hosenträger und ins Tor rutschen lassen.

Doch der Schock beim Aufstiegsfavoriten währte nicht lange. Nur sechs Minuten später kamen die Duisburger zu ihrer ersten Ecke: Zlatko Janjic brachte den Ball vors Tor und MSV-Kapitän Branimir Bajic war unbedrängt mit dem Kopf zur Stelle. Das 1:1, wieder völlig aus dem Nichts. 

Der Aufstiegsfavorit aus dem Ruhrgebiet war jetzt präsenter, spielte seine technische Klasse häufiger aus und versetzte die FCM-Fans kurz vor der Pause in Schockzustand. Ein langer Ball, von FCM-Innenverteidiger Christoph Handke noch unglücklich abgefälscht, landete bei Tugrul Erat. Der war von MSV-Trainer Ilia Gruev kurzfristig in die Startelf genommen worden, zögerte in dieser 40. Minute keine Sekunde und schob den Ball aus 16 Metern an Jan Glinker vorbei zur 1:2-Pausenführung. 

Zweite Halbzeit

Zur zweiten Halbzeit reagierte Härtel dann, löste die fünfer Abwehrkette auf und brachte mit Gerrit Müller für Steffen Puttkammer eine zusätzliche Offensivkraft.  Und auch Maurice Exslager, der gegen seinen Ex-Verein mit einer Extra-Portion Motivation erstmals in der Startelf stand, dann aber 45 Minuten nicht ins Spiel gefunden hatte, ging vom Feld. Für ihn nahm Manuel Farrona Pulido auf Rechtsaußen ein. 

Zwei Wechsel, wenig Wirkung. Der FCM blieb stets bemüht, aber genauso stets ungefährlich. Die beste Chance nach 60 Minuten? Ein langer Ball, den Beck nur knapp nicht erlaufen konnte und am herausgeeilten Flekken scheiterte. Die Duisburger ihrerseits hätten schon in dieser Phase gleich mehrfach das vorentscheidende 1:3 erzielen können. Die Magdeburger Abwehr glich in dieser Phase Hühnerhaufen. 

Es brauchte bis nach der 70. Minute, ehe der FCM seiner Defensive endlich Entlastung bot und in den Angriffsmodus umschaltet. Beck einen Schritt zu spät, Beck, der durchbricht und dann den Ball nicht kontrollieren kann und Beck mit einem überhasteten Abschluss ans Außennetz sorgte für Gefahr.

Und auch der Rest der Offensive wachte nochmal auf. Brandt und Pulido per Kopf, Nico Hammann mit einem Freistoß, der eingewechselte Ahmed Waseem Razeek und kurz vor dem Abpfiff noch einmal Beck versuchten es – aber ohne das nötige Glück, ohne Erfolg. So stand unter dem Strich das, was schon zuletzt in Osnabrück und beim Pokal-Aus gegen Frankfurt stand: eine bitter bekämpfte Niederlage. Es wird eine lange Saison in Magdeburg. 

Statistik

1.FC Magdeburg: Glinker - Handke, Puttkammer (46. Müller), Sprenger - Butzen, Hammann - Löhmannsröben, Brandt - Exslager (46. Pulido), Schwede (66. Razeek) - Beck
MSV Duisburg: Flekken - Klotz, Bomheuer, Bajic, Wolze - Albutat, Schnellhardt (90. Leutenecker)- Wiegel (84. Enging), Erat (70. Hajri)- Janjic, Iljutcenko
Schiedsrichter: Dankert (Rostock) Gelbe Karten: Löhmannsröben (42.) / Erat (45.)
Tore: 1:0 Beck (12.), 1:1 Bajic (18.), 1:2 Erat (40.)
Zuschauer: 15.718 in der MDCC-Arena