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Mord zu Weihnachten Mord in Dessau: Gewaltsamer Tod von Rene A. gibt Ermittlern weiter Rätsel auf

Von Steffen Brachert 15.08.2016, 12:45
Wer weiß mehr zu den Lebensumständen von Rene A.?
Wer weiß mehr zu den Lebensumständen von Rene A.? Polizei

Dessau - Acht Monate nach dem mysteriösen Mord an den Dessauer Stillingen haben Polizei und Staatsanwaltschaft erstmals Details des Verbrechens genannt. „Die Tat lässt Hinrichtungscharakter erkennen“, erklärte der Dessauer Staatsanwalt Olaf Braun.

MZ-Informationen, dass das 29-jährige Opfer erschossen worden sein soll, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft aber weiter nicht bestätigen. Wahrscheinlich sei allerdings, dass der aus dem Oranienbaumer Stadtteil Goltewitz stammende René A. eine größere Summe Bargeld bei sich hatte, die nun fehlt. Ob das Geld Motiv für den Mord war, ist offen.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag entdeckt worden

Die Leiche war am zweiten Weihnachtsfeiertag zwischen den Gleisen der Dessau-Wörlitzer Eisenbahn und dem Freibad Stillinge entdeckt worden. Die Polizei hatte früh von einem Gewaltverbrechen gesprochen, ohne Details zur Tat zu nennen.

Ungeklärt ist vor allem der Zusammenhang mit einem ausgebrannten schwarzen Ford Focus, der schon am 22. Dezember im Hinteren Tiergarten in Dessau gefunden wurde. Mit diesem soll René A. unterwegs gewesen sein.

„Das Opfer ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits am 22. Dezember 2015 getötet worden“, sagte Dessaus Polizeisprecher Ralf Moritz und präsentierte am Montag zahlreiche Fotos von Funden, die rund um Weihnachten in der Nähe des Tatorts gemacht wurden.

Tatortfotos nur durch einen Zufall entstanden

Am 22. Dezember hatte ein Spaziergänger an den Stillingen eine Matratze, eine Metallspüle und Verpackungsmüll entdeckt, sich über den Dreck in der Landschaft geärgert - und diese Hinterlassenschaften fotografiert.

Ein „glücklicher“ Umstand, der aber noch nicht für einen Durchbruch bei den Ermittlungen gesorgt hat. Die Polizei beschäftigt vor allem eines: Die Metallspüle war Tage später verschwunden.

Ob es dabei einen Zusammenhang mit dem Mord gibt - oder die Spüle einfach nur von einem Buntmetallsammler mitgenommen wurde, ist unklar. Außerdem hofft die Polizei auf Hinweise, zu Gemüsescheiben und eine E-Shisha, die ebenfalls an den Stillingen gefunden wurden.

Zumindest die Matratze muss im Zusammenhang mit der Tat stehen. „Sowohl das Fahrzeug als auch die Matratze am Fundort der Leiche wurden mit Brandbeschleuniger in Brand gesetzt.“ Von wem, das ist die große Frage.

Zehn konkrete Fragen der Ermittler

Polizei und Staatsanwaltschaft haben zehn konkrete Fragen formuliert.

Das sind vier der Fragen, auf die sich Polizei und Staatsanwaltschaft Antworten erhoffen.

Vor allem aber geht es um die Funde am Tatort. Wer kann Angaben zur Ablage und Herkunft der am 22. Dezember festgestellten Matratze, Metallspüle und des Verpackungsmülles machen? Wer weiß, wo die Metallspüle abgeblieben ist? Wer hat Informationen zur Ablage und Herkunft der am 26. Dezember am Leichenfundort festgestellten Gemüsescheiben und der E-Shisha?

Ausgebrannter Ford Focus

Viele Fragen gibt es aber auch noch rund um den schwarzen Ford Focus, der Baujahr 2005 ist, das amtliche Kennzeichen WB-RG 2011 trug und am 22. Dezember völlig ausgebrannt und auf dem Dach liegend gefunden wurde.

Wo ist das Auto am 22. Dezember 2015 gesehen worden? Wer hat am Abend des 22. Dezember im Bereich des Tiergartens, der Ludwigshafener Straße an der Tannenheger Brücke und der Einfahrt in den Tiergarten an der B185 eine oder mehrere Personen gesehen, die durch stark verschmutztes Schuhwerk aufgefallen sein könnten?

Polizei und Staatsanwalt wollen zudem wissen: Wer kann Angaben zum Erwerb oder der Verwendung des Brandbeschleunigers machen? Welcher Brandbeschleuniger genutzt wurde, dazu wurden keine Angaben gemacht, was die Antwort schwierig macht: Doch vielleicht hat ja jemand an einer Tankstelle am 22. Dezember eine kleinere Menge Benzin gekauft? (mz)

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zur Aufklärung der Straftat geben können, werden gebeten, sich unter der kostenfreien Rufnummer 0800/ 6000-670 oder

per E-Mail an [email protected] bei der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost zu melden.