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Fotoschau Fotoschau: Wo am Geiseltalsee einst Bagger waren

Von Diana Dünschel 09.08.2016, 14:00
Dieses stimmungsvolle Foto von Wolfgang Scholz zeigt das Hafenbecken der Marina Mücheln bei einem Sonnenaufgang im Herbst 2011.
Dieses stimmungsvolle Foto von Wolfgang Scholz zeigt das Hafenbecken der Marina Mücheln bei einem Sonnenaufgang im Herbst 2011. Peter Wölk

Mücheln - 2001: Was einmal der Geiseltalsee werden soll, ist noch ein Tagebaurestloch mit kleineren Wasserlöchern hier und da. Von der Kippe Klobikau bietet sich aber bereits der gleiche weite Blick in die Region wie heute. 2003: Ein Kohleflöz ragt Meter hoch in die Landschaft. Man sieht immer noch die Abdrücke des Abraumbaggers. 2006: Winter am heutigen Weinberg, der noch in seinen Anfängen steckt. 2008: Die Marina Mücheln. Während der Hafen gebaut wird, ist das Wasser des Geiseltalsees noch in weiter Ferne, die Flutung längst nicht abgeschlossen.

All das sind Momentaufnahmen, die der Müchelner Hobbyfotograf Wolfgang Scholz festgehalten hat und die er in seiner neuesten Ausstellung präsentiert. „Wo einst Bagger waren“ heißt sie und wird am 27. August um 14 Uhr in der Geiseltalseekirche in Mücheln-Neubiendorf eröffnet.

Natur- und Landschaftsaufnahmen

Seine Natur- und Landschaftsaufnahmen dokumentieren die Entwicklung des Geiseltalsees sowie dessen Nutzung. Es sind Bilder, die heute so nicht mehr möglich wären. Selbst Wolfgang Scholz muss zugeben: „Die Umgebung hat sich so verändert, ist teils nicht mehr wiederzuerkennen.“ Auch er als Müchelner habe Schwierigkeiten, bei einigen seiner Fotos heute noch genau zu sagen, wo er sie aufgenommen hat. Doch der 59-Jährige, der als Ferienlager-Helfer in seiner Lehrzeit erste Erfahrungen mit der Fotografie sammelte, wollte nicht nur sachliche Zeugen vom Ende des Bergbaus ausstellen. Und er möchte auch nicht mit früheren und aktuellen Fotos vom selben Standort den Betrachtern einen direkten Vergleich bieten. „Ich möchte die Leute anregen, sich selber umzuschauen“, sagt er vielmehr. Sollte dafür ein Anstoß nötig sein, ist ein Besuch seiner neuen Schau umso mehr zu empfehlen. Denn der Hobbyfotograf hat für seine insgesamt 25 Motive verschiedener Formate auch solche mit schönen Stimmungen ausgesucht. Das Müchelner Hafenbecken bei einem herbstlichen Sonnenaufgang etwa oder Nahaufnahmen von der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Früher ist er dafür fast täglich und bei jedem Wetter mit seiner Kamera losgezogen, die auch bei Sonntagsspaziergängen mit seiner Frau nie fehlen durfte. „Heute gibt es leider nicht mehr so viel Neues zu entdecken“, bedauert der Müchelner. Doch wenn er interessante Motive findet, sind die immer wieder in Ausstellungen auch öffentlich zu sehen.

Müchelner Kulturmonat

Jedes Jahr beim Müchelner Kulturmonat zum Beispiel. So wurde 2015 der Förderverein der Geiseltalseekirche auf ihn aufmerksam. Aber auch im Finanzamt Merseburg, in Müchelns baden-württembergischer Partnerstadt Hemsbach oder in Freyburg konnte Wolfgang Scholz in letzter Zeit sein Können mit der Kamera zeigen.

Neben seiner Vernissage am 27. August lädt die Geiseltalseekirche übrigens gleichzeitig zum Natur- und Kräutertag ein. Besucher erfahren von den Müchelner Kräuterfrauen Wissenswertes und können ihre selbst gemachten Produkte kosten. Dazu gibt es laut den Organisatoren Angebote von einem Imker und einem Winzer sowie Kaffee und Kuchen. 14.30 Uhr beginnt ein Konzert des Gospelchors „Emotion“ aus Oschersleben mit einem Repertoire aus englischsprachigen und afrikanischen Gospels. (mz)

Wolfgang Scholz zeigt Fotos, die vor der Flutung des Geiseltalsees entstanden.
Wolfgang Scholz zeigt Fotos, die vor der Flutung des Geiseltalsees entstanden.
Peter Wölk