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Saalekreisderby Saalekreisderby: SG Spergau: Rumpfteam mit Rückgrat

Von Heinz Böttger 15.03.2016, 06:15
Der Spergauer Nils Böttger (am Ball) zieht in den Kreis und schließt ab.
Der Spergauer Nils Böttger (am Ball) zieht in den Kreis und schließt ab. peter wölk

Spergau - Ungewöhnlich war die Situation nach dem Abpfiff des Saalekreisderbys zwischen den Männern der SG Spergau und dem Landsberger HV schon. Die Spergauer Fans beklatschten ihre Mannschaft, obwohl die gerade mit 22:25 (10:13) verloren hatte.

Spergau startet blendend

Aber die Fans wussten die Leistung ihres Teams richtig einzuschätzen. „Denn die Jungs haben ein gutes Spiel abgeliefert, mit viel Kampf den Widrigkeiten die Stirn geboten“, fasste es SGS-Abteilungsleiter Roland Herfurth zusammen. „Dabei wäre sogar ein Punktgewinn möglich gewesen.“

Bekanntlich waren die Gastgeber durch zahlreiche Verletzungen und Krankheitsausfälle so geschwächt, dass wirklich nur noch ein Rumpfteam der ersten Mannschaft, verstärkt durch Nachrücker aus dem Bezirksklassen-Team zur Verfügung stand. Unter den Ausfällen waren Leistungsträger wie der komplette Stamm-Rückraum mit Tomas Jablonka, Steven Wrobel, Benjamin Herfurth und Daniel Orlovsky. Ob der vielen Ausfälle hatten die Spergauer im Vorfeld bei den Landsbergern um eine Spielverlegung gebeten. Doch die lehnten ab.

So gingen die Gastgeber die Begegnung mit einem Rumpfteam an. Und das startete furios. Die Fans und auch die Landsberger trauten ihren Augen nicht. So hatten sie die Gastgeber nicht erwartet. Die Abwehr stand sehr kompakt, offenbarte kaum Lücken. Spielertrainer Holger Kemnitz, diesmal nicht im Tor sondern im Mittelblock und im Angriff am Kreis, dirigierte lautstark, blockte zudem noch einige Landsberger Wurfversuche. Seinem 1:0 folgten zwei Treffer von Rechtsaußen Nils Böttger. Vor allen Dingen das 3:0 mit einem herrlichen Dreher im Konterverhalten war eine Augenweide. So zogen die Gastgeber in der 16. Minute auf 7:2 davon. Doch die Landsberger fanden zunehmend besser ins Spiel. Ihr Spielmacher Frank Seifert, zuvor nur mit einer doppelten Zeitstrafe aufgefallen, zog das Geschehen an sich. Zwar führten die Spergauer in der 25. Minute noch einmal mit 10:9, aber folgende unnötige Zeitstrafen nutzten die Landsberger resolut bis zu einer Drei-Tore-Führung zur Halbzeit (10:13) aus.

Ein entscheidender Grund für die zwischenzeitliche Führung und letztlich den Sieg der Gäste war die bessere Effektivität bei den Strafwürfen. Während beim HV Daniel Hannuschke nur einmal verwarf, ansonsten aber sicher einnetzte, versuchten sich bei den Spergauern fünf Spieler. Von sieben Siebenmetern fanden sechs nicht den Weg ins Tor. Entweder parierte der aufmerksame Gästekeeper Martin Richter, oder die Spergauer knallten den Ball an den Pfosten oder sogar über das Tor. „Mit solch einer Strafwurfquote kann man folglich nicht gewinnen“, meinte Roland Herfurth.

Noch zwei Punkte einfahren

Da nützte aller Kampf nichts. Doch selbst nachdem Sebastian Rohde seinen Siebenmeterwurf an den Pfosten genagelt hatte, konnten die Spergauer beim 20:22 in der 56. Minute noch hoffen. Aber auch die offene Deckung in der Schlussphase ebnete nicht den Weg zur Wende. „Trotzdem bin ich stolz auf meine Truppe, mit welcher Moral sie aufgetreten ist“, sagte Kemnitz.

Wohl wissend, dass die Spergauer zumindest noch zwei Punkte einfahren müssen, um sich vom Abstiegskampf fernzuhalten. Hoffentlich dann etwas besser aufgestellt.

Spergau: Thiele, Pretzsch; Hesse 5, Zimmermann 1, Fischer, Rohde 2, Gergerding 9, Scholz, Peter, Böttger 4, Meyer, Schwerdtner (mz)