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Ufo über Mansfelder Land Ufo über Mansfelder Land: Spur führt zu einer US-Drohne

Von Wolfram Bahn 04.03.2016, 15:07
Norbert Kruber (l.) und Manfred Pollin sind sich sicher: Diese US-Drohne ist das gesuchte Flugobjekt über dem Mansfelder Land.
Norbert Kruber (l.) und Manfred Pollin sind sich sicher: Diese US-Drohne ist das gesuchte Flugobjekt über dem Mansfelder Land. Jürgen Lukaschek

Hettstedt - Kommissar Zufall hat wieder einmal zugeschlagen: Eigentlich wollte Norbert Kruber von der LuTS Land und Technik GmbH in Volkstedt nur einem Bauern behilflich sein. Der Landwirt, der Kunde der Firma ist, suchte nämlich nach einer Möglichkeit, seine Ackerflächen zu vermessen. Und bei der Suche stieß Kruber am Freitag auf eine Drohne der US-amerikanischen Firma Trimble. Als er das Foto und ein Video dazu auf seinem Compter sah und sich die Eigenschaften des Hightech-Angebotes genau durchlas, stand für ihn fest: „Das ist das rätselhafte Flugobjekt, das über dem Mansfelder Land gesichtet wurde.“

Diese Drohne mit der Typenbezeichnung UX 5 hat jene dreieckige Form, die alle Augenzeugen beschrieben haben. Sie fliegt in niedrigen Höhen, hat mehrere Positionslichter und wird mittels einer Batterie über einen Elektro-Propeller angetrieben, wodurch die Drohne nahezu geräuschlos ist. Gesteuert wird sie über GPS-Technik „und kann deshalb auch problemlos in der Nacht fliegen“, sagte der Landmaschinentechniker.

Auch für Manfred Pollin, Geschäftsführer der Firma, die Landtechnik vertreibt und repariert, ist das Geheimnis um das merkwürdige Luftfahrzeug nun gelüftet. Er besucht jedes Jahr die Messe für neueste Argrotechnologie in Hannover. „Und dort habe ich solche Drohnen auch schon gesehen“, sagte er der MZ. Nach seinen Angaben gibt es vielfältige Einsatzgebiete für diese ferngesteuerte Flugtechnik. Sie wird vor allem für die Vermessung und Datenerfassung in der Landwirtschaft, beim Bergbau und für große Bauvorhaben genutzt.

Laut Pollin zieht immer mehr Hochtechnologie auch in der Landwirtschaft ein: Stichwort: computergesteuerte Erntemaschinen. Seit einiger Zeit brauchen die Bauern in Sachsen-Anhalt verstärkt Techniken, um ihre Ackerflächen zu vermessen. Auslöser sind laut Pollin Forderungen der zuständigen Ämter. Sie wollen nachprüfen, ob die Angaben der Landwirte stimmen, wenn sie Agrarbeihilfen der Europäischen Union verlangen.

Mittlerweile nutzen einige Agrargenossenschaften dafür die Drohnentechnik. Das betrifft besonders jene Betriebe, deren Ackerflächen weit verstreut liegen, so Pollin. Doch er hat nichts davon gehört, dass hiesige Landwirtschaftsbetriebe solche Technik nutzen würden. Auch Energieversorger setzen verstärkt Drohnen ein, um Überlandleitungen zu überwachen. Doch die 50 Hertz-Transformations GmbH, die dafür in unserer Region zuständig ist, dementiert auf Anfrage, dass das Flugobjekt, das am Freitag voriger Woche von zahlreichen Augenzeugen beobachtet wurde, von ihr stammt. Damit bleibt die Herkunft der Drohne nach wie vor ungeklärt. Es haben sich allerdings die Anzeichen verdichtet, dass das Flugobjekt an jenem Tag auch schon tags über seine Runden drehte. So hat gestern eine Frau aus Eisleben geschildert, dass sie das „seltsame Ding“ bereits am Nachmittag gesichtet habe.

Sie habe am offenen Fenster ihrer Wohnung in der Karl-Marx-Straße gestanden, als sie plötzlich das Flugobjekt entdeckte, das ganz dicht über die Häuser geflogen sei. Es sei von der Rathausstraße her gekommen, habe sich über den Ulmenweg und ihre Straße hinweg in Richtung Bahnhofsstraße bewegt, berichtet die ältere Frau aufgeregt. Noch immer geschockt von der Beobachtung ist auch eine Frau, die am Ortsrand von Lüttchendorf wohnt. Ihr Hund, ein drei Jahre alter Dackel, sei am Freitag kurz vor Mitternacht plötzlich hochgesprungen und habe laut gebellt.

Sie habe daraufhin auf die Straße geschaut, doch dort niemanden entdeckt.

„Doch als wir in den Himmel blickten, sahen wir den Lichterschein“, so die Lüttchendorferin, die auch von einem dreieckigen Gebilde sprach. Es sei aus Richtung Oberrißdorf gekommen, dort, wo es einen Flugplatz ist. (mz)