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Fußball-Oberliga  Fußball-Oberliga : Ein paar Fehler zu viel bei Sandersdorf

Von Marcus Bräuer 28.02.2016, 20:30
Union Trainer Mike Sadlo kann mit der Niederlage gegen den Tabellendritten leben.
Union Trainer Mike Sadlo kann mit der Niederlage gegen den Tabellendritten leben. Hartmut Bösener

Bischofswerda/Sandersdorf - Es ist schon eine vertrackte Sache beim Fußball. Anders als Handballer oder Basketballer, hat der Fußballer eher selten die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Man spricht ja gerne von Torchancen im Minutentakt, weiß aber, dass es auf dem Fußballplatz eher selten vorkommt, dass sich Chance an Chance häuft. Logisch geht es beim Fußball in erster Linie um Effizienz. Das, was sich bietet, sollte man nutzen. Wer weiß, ob sich noch einmal so eine Möglichkeit bietet.

Gehört, aber nicht geschaut

Nicky Ebert weiß genau, was damit gemeint ist. 33 Jahre ist der Mittelfeldspieler der SG Union Sandersdorf alt. Er hat schon viel erlebt. Die 1:3-Niederlage seiner Mannschaft gegen den Bischofswerdaer FV war nicht das Schlimme, Niederlagen gehören in einer langen Laufbahn dazu.

Das letzte Spiel, in dem Lok Leipzig nicht alle Punkte eingefahren hat, datiert vom 28. August letzten Jahres. Seitdem gab es nur Siege für die Mannschaft von Trainer Heiko Scholz, die sich so zum überragenden Tabellenführer der Oberliga Süd entwickelt hat. Am vergangenen Sonnabend machte Lok das Dutzend voll. Der 3:0-Erfolg gegen den VFC Plauen war der zwölfte in Serie in der Liga. Djamal Ziane hatte schon in der zweiten Minute getroffen, Paul Schinke und Andy Wendschuch machten im zweiten Durchgang alles klar.

Auf Union Sandersdorf wartet also eine echte Herausforderung, wenn es am kommenden Sonntag gegen Lok geht. Für die Sachsen aber auch: Schließlich war es Sandersdorf, das Leipzig am 28. August einen Punkt abtrotzte. (brä)

Doch wegen einer Szene konnte Nicky Ebert sich „in den Hintern beißen“. So drückte er es selbst aus. Beim Stand von 1:1 hatte Ebert die Führung für Sandersdorf auf dem Fuß. Er hatte sich mit Felix Krause gut durchs Mittelfeld kombiniert, behauptete den Ball gegen Bischofswerdas herausgeeilten Torwart. Und dann verlor er den Überblick. „Ich habe gehört, dass mehrere gerufen haben“, erzählt Ebert. Er verließ sich auf sein Gehör, blickte nicht noch einmal nach oben. Ein Fehler, sein Querpass landete beim Bischofswerdaer Verteidiger. „Ich hätte eigentlich auch selbst abschließen können“, sagte Ebert, „ich habe mich von allen Möglichkeiten für die falsche entschieden.

Mike Sadlo war sich hinterher sicher, dass ein Tor in dieser Szene Punkte für Sandersdorf bedeutet hätte. „Wir hätten etwas mitgenommen“, sagte der Union-Trainer. Es wurde nichts, weil Bischofswerda wenig später selbst in Führung ging. Rico Gängel hatte einen der Gastgeber im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Elfmeter nutzte Dominic Meinel zum 2:1. Sadlo konnte mit dem Elfmeterpfiff leben. „Wenn wir in der ersten Halbzeit einen Strafstoß zugesprochen bekommen, der nicht zu einhundert Prozent klar ist, dann kann man den auch geben“, sagte er. Felix Krause hatte den 0:1-Rückstand durch Ralf Marrack (18.) kurz vor der Pause vom Punkt ausgeglichen (1:1, 41.)

Es war ein glückliches Remis zu diesem Zeitpunkt. „Wir hätten schon frühzeitig deutlicher in Rückstand geraten können“, sagte Mike Sadlo. Der Pfosten oder Marius Kansy im Sandersdorfer Tor retteten. Im zweiten Durchgang war es schon eher ein Spiel auf Augenhöhe. Ein Umstand, der Sadlo gefiel: „Es war nach der Leistung gegen Bernburg eine Reaktion gefordert und die ist gekommen.“ Dass diese Reaktion nicht reichte, um etwas Zählbares mitzunehmen, lag daran, dass Bischofswerda die Sandersdorfer Fehler konsequenter nutzte. So auch beim 3:1, als Eric Bachmann den Ball nach einer Ecke im Tor unterbrachte (85.).

Nicht schwach gespielt

Übermäßige Unzufriedenheit machte sich sowohl bei Mike Sadlo, als auch Nicky Ebert trotz der Niederlage nicht breit. „Bischofswerda hat bewiesen, dass es zurecht da oben steht“, sagte Sadlo. Gegen den Tabellendritten kann man auswärts verlieren. „Wir haben nicht schwach gespielt“, fand Nicky Ebert, „aber wir sind zur Zeit einfach ein bisschen zu nervös.“ Er sprach aus eigener Erfahrung.

Unruhig darf Union Sandersdorf beim nächsten Gegner nicht sein. Am kommenden Sonntag ist Spitzenreiter Lok Leipzig zu Gast. (mz)