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Union Sandersdorf Union Sandersdorf: Blutige Knie und Platzwunden

Von Marcus Bräuer 26.02.2016, 12:25
SG Union Sandersdorf
SG Union Sandersdorf Hartmut Bösener Lizenz

Sandersdorf - Ein Spiel, das einige Fragen offen ließ - in der Trainingswoche hat Mike Sadlo, Oberliga-Trainer bei Union Sandersdorf, Antworten gefunden, wie es zur schwachen Leistung beim Rückrundenauftakt gegen Askania Bernburg kam (1:1). „Der Grundtenor war, dass alle Spieler einen schlechten Tag hatten. Keiner konnte den anderen aus dem Tal ziehen, weil jeder mit sich selbst beschäftigt war“, sagt der Union-Trainer.

Technische Fehler in Serie, Unsicherheiten bei einfachsten Dingen - der Auftritt hat bei Sadlo nachgewirkt. Doch wie geht man mit der Mannschaft nach so einer Leistung um? Einfach abhaken ist dem Trainer zu einfach. „Wir haben das Spiel per Video ausgewertet“, erzählt Sadlo. Er hat den Eindruck gewonnen, dass es wider besseren Wissens an der Einstellung lag. „Es sah so aus, als hätten einige noch rosa Blüten um den Kopf wegen der Hinrunde. Viele dachten, dass es einen Gang kleiner geht. Wir haben gesehen, dass das nicht funktioniert.“ Stattdessen muss die Mannschaft sich daran erinnern, wie sie die Punkte in der Hinrunde geholt hat. „Bei uns ging nie etwas mit halber Kraft, wir mussten immer alles raushauen“, so Sadlo. Daran hat sich nichts geändert.

Auf die Spieler draufzuknüppeln, davon hält der Trainer aber auch nichts. Es geht darum, sie zu sensibilisieren und wieder aufzurichten. Die Fehler, da ist sich Sadlo sicher, lagen nicht an technischen Defiziten, sondern im Kopf. „Es geht jetzt darum, die Selbstsicherheit zurückzugewinnen“, sagt Sadlo. Am kommenden Sonnabend wartet ein schwerer Gegner auf Sandersdorf: Der Tabellendritte Bischofswerdaer FV ist ab 14 Uhr Gastgeber. Ein unangenehmer Kontrahent, spiel- und kampfstark, das Hinspiel verlor Union mit 0:2.

Damals, im August, fehlten zahlreiche Spieler. Auch diesmal muss Mike Sadlo auf einige Akteure verzichten. Dan Lochmann und Frunze Hovhannisyan holten sich gegen Bernburg ihre jeweils fünfte Gelbe Karte ab. Zudem wird Alexander Schmitt weiterhin geschont. Der flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler laboriert an einer verschleppten Muskelverletzung.

Sadlo ist also gezwungen, die Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche zu ändern. Viel umstellen wird er aber nicht, trotz der Tatsache, dass kein Spieler nachhaltig für sich Werbung machen konnte. „Nach einem Spiel werde ich keinen Spieler verbannen“, sagt Sadlo. Die Mannschaft habe schließlich in der Hinrunde nachgewiesen, dass sie es kann. Es müsse nun einfach wieder das Verständnis wachsen, dass nichts von allein geht. Sadlo nimmt da besonders die erfahrenen Spieler in die Pflicht. „Wenn die Älteren schlecht spielen, spielen auch die Jüngeren schlecht“, weiß Sadlo. Man könne von den jungen Spielern nicht verlangen, dass sie die Kohlen aus dem Feuer holen. „Ich erwarte von den älteren Spielern, dass sie sich durch eine gute Aktion oder vielleicht auch einen aggressiven Zweikampf die Sicherheit holen und dann die jungen Spieler mitnehmen“, so Sadlo.

Gegen Bischofswerda könnte es der Mannschaft nun eventuell helfen, dass niemand erwartet, dass sie das Spiel macht. Räume eng machen, Bälle gewinnen, kontern, kämpfen - das Erfolgsrezept der Hinrunde. Oder wie es Trainer Mike Sadlo ausdrückt: „Blutige Knie und Platzwunden, so gewinnen wir Spiele.“ (mz)