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Emil Forsberg bleibt bis 2021 Emil Forsberg bleibt bis 2021: Königs-Vertragsverlängerung für RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 25.02.2016, 14:43

Der ungewöhnliche Besuch kündigte die frohe Botschaft bereits an. Als RB Leipzigs Sportkoordinator Frank Aehlig den Pressekonferenzraum in der Akademie am Cottaweg in Begleitung zweier Herren in schwarzen Anzügen betrat, fragte ein Kollege scherzhaft, ob das die neuen Investoren beim Red-Bull-Klub seien. Als dann kurz darauf Ralf Rangnick gemeinsam mit Emil Forsberg statt des angekündigten Gesprächspartners Marvin Compper den Raum betrat, war klar, dass heute der stille Offensivstar aus Schweden das Thema des Tages ist – wegen seiner vorzeitigen Vertragsverlängerung bis 2021.

Genau deswegen waren auch die gut gekleideten Herren, Forsbergs türkisch-schwedische Berater Hasan Cetinkaya und Kenan Mert, nach Leipzig gekommen. Während das Beraterduo im Hintergrund blieb, verkündete der regelrecht euphorische Ralf Rangnick, dass Forsberg seinen laufenden Kontrakt noch einmal um drei Jahre bei Rasenballsport verlängert hat. „Das ist ein tolles Zeichen gegenseitigen Vertrauens”, sagte der 57-Jährige. Forsberg selbst, der ungern im Mittelpunkt steht, erklärte: „Der Verein will das Beste erreichen, ich will der Beste sein – da musste ich über das Angebot nicht groß nachdenken.”

Kein Angebot des FC Liverpool

Dabei war der 24-jährige Shootingstar in der Winterpause mit seinem Lieblingsverein FC Liverpool in Verbindung gebracht worden. Auf die Nachfrage, ob es tatsächlich Kontakt zum Klub von Trainer Jürgen Klopp gegeben hatte, wich der stille Skandinavier aus. „Es war nichts anderes in meinem Kopf. Ich habe unter Ralf Rangnick große Fortschritte gemacht und habe dem Klub noch viel zu geben.” Wenn überhaupt, dann hatte es allenfalls eine lose Anfrage bei Forsbergs Beratern aus England gegeben. Rangnick sagte, kein Angebot des Kultklubs erhalten zu haben. Stattdessen hatte sich der Sportdirektor bereits im Trainingslager im türkischen Belek mit Forsbergs Managern getroffen und erste Gespräche geführt. In den vergangenen zwei Wochen wurde der Deal dann fix gemacht.

Natürlich belohnt RB Forsbergs tolle Entwicklung mit einer Gehaltserhöhung, aber Rangnick betonte auch, dass der Klub weiterhin das derzeit recht homogene Gehaltsgefüge im Auge habe – auch im Hinblick auf künftige Transfers. Maximal 18 Millionen Euro soll der Gehaltsetat inklusive aller möglichen Prämien in dieser Saison betragen. Doch es ist anzunehmen, dass Forsberg nun zu den Besserverdienern wie Marvin Compper oder Davie Selke aufgestiegen ist.

Rangnick will auch Sabitzer binden

Dass der mittlerweile europaweit beachtete schwedische Nationalspieler seinen Vertrag ohne Ausstiegsklausel um weitere drei Jahre verlängert, ist auch ein Signal für potenzielle Neuzugänge, umworbene Spieler des aktuellen Kaders oder den Trainer in der kommenden Saison, den RB noch immer sucht. Wenn RB einen heiß begehrten Topmann wie Forsberg halten kann, wird das auch bei anderen Spielern gelingen. Etwa bei Marcel Sabitzer, der ebenfalls langfristig gebunden werden soll.

Gelingt einem Klub ein Wechsel-Coup, nennt man das Königstransfer. Somit ist das vorzeitige Bekenntnis Forsbergs die Königs-Vertragsverlängerung für RBL. Während andere Zweitligisten ihre Besten nach einer starken (Aufstiegs-)Saison ziehen lassen müssen, verlängert RB einfach die Verträge. Dazu laufen bereits aktuell „diskret im Hintergrund” Gespräche mit Spielern, verriet Rangnick, die sich ein Engagement in 1. und 2. Liga vorstellen können. Noch muss RB schließlich zweigleisig planen. „Nägel mit Köpfen können wir aber erst machen, wenn wir wissen, in welcher Liga wir spielen.” Das gelte auch für die Verpflichtung eines Chefcoaches. „Ab dem Moment, in dem wir wissen, in welcher Liga wir spielen, können wir zeitnah sagen, wer Trainer ist”, sagte Rangnick. Forsberg ist sich offenbar so sicher, im kommenden Jahr erstklassig zu spielen, dass er bereits jetzt zusagte – mit Signalwirkung. (mz)