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Artur Augustyn beim CVM Artur Augustyn beim CVM: Offene Türen beim Familienvater

Von Enrico Werner 23.02.2016, 20:16
Artur Augustyn im Dezember gegen die United Volleys
Artur Augustyn im Dezember gegen die United Volleys junghans/Archiv

Merseburg - Artur Augustyn muss nicht lange überlegen. Was denn sein Lieblingsort in Bad Dürrenberg sei war die Frage. „Der Kurpark“, sagt er. Als hätte der Mittelblocker des CV Mitteldeutschland nur auf diese Frage gewartet. „Fast jeden Sonntag trifft man dort Familie Augustyn“, erzählt er lachend. Zusammen mit seiner Frau Alicja und Sohn Alex schlendert die Familie durch den anerkannten Erholungsort. Oder sie fährt Fahrrad. Der Kurpark in Bad Dürrenberg ist nur etwa 500 Meter Luftlinie von seiner Wohnung entfernt. Der idyllisch gelegene Park mit seinem Gradierwerk und den weitläufigen Rasenflächen neben den hübschen Palmen lädt zum Entspannen ein. Hier fühlt sich Artur Augustyn wohl.

In seiner fünften Saison beim CVM ist er längst mehr als nur ein normaler Spieler. Aufgrund seiner Nationalität kommt ihm eine besondere Rolle zu. Der Kapitän ist einer von sieben Polen im Team. Er spricht fließend deutsch und ist so im Training ein Übermittler. „Er ist der Mannschaftsführer. Es gibt eine enge Verbindung“, sagt CVM-Trainer Ulf Quell. Die Hauptsprache im Training ist englisch. Das verstehen die Polen fast immer. Gibt es doch mal Schwierigkeiten, springt Augustyn ein und übersetzt die Ansagen ins Polnische.

Augustyn ist eine Integrationsfigur. Nicht nur auf dem Parkett. „Bei mir stehen die Türen immer offen“, sagt er. „Die Spieler rufen mich an und fragen: Bist du da?“, erzählt Augustyn. Wenn er da ist, sitzt die Polen-Fraktion schon mal bei Familie Augustyn zusammen und spielt Playstation oder Karten.

Wenn mehr Zeit ist, machen die Spieler auch weitere Ausflüge. Augustyn muss da keine Tipps geben. Seine Teamkameraden sind natürlich blickig. „Ich brauch ihnen nicht zu sagen, wo man hinfahren könnte. Die haben Google“, erklärt er lachend. Ausflüge nach Halle, Leipzig oder Dresden stehen dann an. Ins Museum, zu den Fußballern von RB Leipzig oder den Basketballern vom MBC in Weißenfels.

Auf dem Parkett hingegen muss sich der Pole zurückkämpfen. Mitte Januar hatte sich Augustyn eine Bänderverletzung am Sprunggelenk zugezogen. Seit drei Wochen trainiert er nun wieder mit der Mannschaft. Heute Abend spielt der CVM beim Tabellenführer Berlin Recyling Volleys. Mit Augustyn? „Er ist fit soweit und könnte auch spielen“, sagt Quell. Er gibt aber auch zu verstehen, dass die anderen beiden Mittelblocker Matt Leske und Maciej Polanski gerade ein Stück weiter sind. „Aber Artur gibt Gas und drückt“, erzählt Quell. „Wir müssen ihm Zeit geben.“

Augustyn gibt sich diplomatisch. „Die anderen spielen auch gut“, sagt er. „Mal gucken.“ Genauso hält es Augustyn mit den Ansagen für das Spiel. „Mal gucken. Ich drücke die Daumen.“ Er weiß, dass es schwer wird. (mz)