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Reformationsjubiläum Reformationsjubiläum: Vorbereitungen für Asisi-Panorama in vollem Gange

Von Marcel Duclaud 19.02.2016, 18:11
Rotunde folgt dem KTC in Wittenberg.
Rotunde folgt dem KTC in Wittenberg. Alexander Baumbach

Wittenberg - Es wird eng. Rando Gießmann, Geschäftsführer der Wigewe, räumt das unumwunden ein. Mit erheblichem Zeitverzug ist jetzt die Baugenehmigung unterzeichnet worden für eines der spektakulärsten Projekte zum Reformationsjubiläum - die Rede ist vom Asisi-Panorama, Luther 1517 als Kunstwerk in einer Größe von 15 mal 75 Meter. Präsentiert im 360-Grad-Format in einer Rotunde, deren Bau eben die Aufgabe des kommunalen Wohnungsunternehmens Wigewe ist.

Zweieinhalb Millionen Euro sind eingeplant - allein für den Bau, eine komplizierte Stahlkonstruktion, wie Gießmann beschreibt. Verzögerungen hat es gegeben wegen Frost und Regen und eben weil es sich um einen „Sonderbau“ handelt. Nicht üblich, mit verschiedenen Besonderheiten, die es bei der Genehmigung zu berücksichtigen gilt.

Nun soll alles ganz schnell gehen mit der Errichtung der Rotunde. Dort, wo einst das weithin geschätzte KTC stand, das abgerissen wurde - „nicht frei von Schmerzen“, wie Torsten Zugehör, der Oberbürgermeister, einräumt. „Dem Rückbau folgt der Aufbau.“

Das Panorama von Yadegar Asisi, der seine Spuren mit ähnlichen historischen Projekten in Leipzig oder Dresden bereits hinterlassen hat, nennt Wittenbergs OB „eine wunderbare Interimslösung“ - vor dem Wohnungsbau, der dort später erfolgen soll. Zunächst aber kommt die „Blechbüchse“, 18 Meter hoch, 25 Meter im Durchmesser, die Stahlkonstruktion mit Dämmelementen. Den Bau betreut ein Architektenbüro aus Berlin, das schon andere Asisi-Panoramen begleitet hat, die spezialisierte Stahlbaufirma stammt ebenfalls aus Berlin.

Vor der Rotunde entsteht noch eine Art Vorbau in Form eines Riegels - der Eingangsbereich zum eigentlichen Kunstwerk mit Kasse, Café und Shop. Dort werden nach den Worten von Camilo Seifert ein Film und Ausstellungsobjekte gezeigt. Das Panorama bietet dann neben den Bildern einen Tag- und Nachtwechsel (samt Dämmerung) und eigens komponierte Musik. Seifert spricht von einer „audiovisuellen Gesamtkonzeption“.

Gerechnet wird mit einer Verweildauer zwischen 20 und 40 Minuten. In der Mitte der Rotunde sollen zwei Podeste aufgestellt werden, um eine gute Sicht zu garantieren, eines drei, das andere sechs Meter hoch. Worauf auch Yadegar Asisi Wert legt, ist die Barrierefreiheit des gesamten Objektes. Für die Zeit der Weltausstellung sind Kombinationstickets geplant, sagte gestern Christof Vetter vom Marketing.(mz/mac)

Nächste Woche übergibt die Stadt das Grundstück an die Wigewe, die es pachtet und die Rotunde später an die „Luther 1517 gGmbH“, eine Tochter des Vereins Reformationsjubiläum 2017 vermietet - für etwa fünf Jahre, so lange soll das Panorama stehen. Tiefbau und Betonarbeiten folgen nach der Vermessung ab März, bis 8. August muss die Stahlkonstruktion stehen, die dann noch ausgestattet wird, etwa mit Lichttechnik oder Sanitäreinrichtungen.

Acht bis zehn Tage sind vorgesehen, um das Kunstwerk einzurichten. Eröffnet werden soll am 21. Oktober. „Unsere Pufferzeiten“, sagt Gießmann, „sind bereits verbraucht. Es steht Spitz auf Knopf.“

Dass das Panorama, das Wittenberg und Martin Luther vor 500 Jahren zeigt, ein Erfolg wird (und die Wigewe nicht auf den Kosten sitzen bleibt), Camilo Seifert, kaufmännischer Leiter von „Luther 1517“ ist da sehr optimistisch.

„Bisher waren alle Panoramen von Asisi ein Erfolg.“ Wittenberg und das Jubiläum böten gute Voraussetzungen. Etwa 20 Mitarbeiter sollen dort eine Beschäftigung finden, mit Stadtführern sind bereits Verbindungen aufgenommen worden - und der Eintrittspreis steht ebenfalls schon fest: elf Euro für Vollzahler, neun Euro ermäßigt. (mz)