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Mineralien- und Fossilienfreunde Elsteraue Mineralien- und Fossilienfreunde Elsteraue: Ausstellung zeigt uralte Zähne

Von Claudia Petasch 19.02.2016, 15:18
Ein ganz besonderer und seltener Fund: Zähne eines Höhlenbären, die André Späthe zeigt.
Ein ganz besonderer und seltener Fund: Zähne eines Höhlenbären, die André Späthe zeigt. Hartmut Krimmer

Alttröglitz - Die Zähne eines Höhlenbären sind nur wenige Zentimeter groß. Sie in freier Natur zu finden, gleicht einer Sisyphusarbeit. Denn die Zähne müssen mühsam und mehrere Tage lang aus der Erde freigelegt werden. Den Sammlern hilft da nur eine kleine Kelle, mehr Werkzeug haben sie nicht. Umso größer ist die Freude, wenn nach fünf Tagen ununterbrochenem Schuften so ein Fund auftaucht, beschreibt André Späte das Sammlerglück. So ging es ihm vor wenigen Monaten mit den Zähnen des Höhlenbären. „15 Jahre habe ich danach gesucht, nun habe ich die endlich gefunden“, sagt der Kaynaer, der den Fossilien- und Mineralienfreunden Elsteraue angehört.

Kiesgruben als Fundorte

Die Zähne hat Späte in der fränkischen Schweiz gefunden. „Mehr verrate ich nicht“, sagt er. Genauer wird ein Fossiliensammler seinen Fundort nämlich nie angeben, denn das lockt womöglich andere Sammler an. Späte sammelt solche Zähne seit vielen Jahren, hat neben denen des Höhlenbären auch Exemplare vom Nashorn und Mammut. Die hat er in Kiesgruben im Raum Sangerhausen gefunden. Sie sind schätzungsweise 35.000 Jahre alt. „Das sind alles echte Schätze, einmalige Funde, die über viele Jahre zusammengetragen wurden“, sagt Späte. Für einen Sammler wie ihn ist es nicht nur ein Erlebnis, so etwas Besonderes zu finden. Wenn der Zustand der Stücke auch noch sehr gut ist, steigt der Sammlerwert umso mehr. So wie bei den Zähnen. Das macht sie zu Raritäten, die Späte auch niemals verkaufen würde.

Ausstellen aber schon - und das ist am 27. Februar der Fall. Dann lädt der Verein zur 33. Mineralien-, Fossilien- und Schmuckmesse ins Kultur- und Kongresszentrum nach Alttröglitz ein. Späte wird seine bissigen fossilen Funde in einer Sonderausstellung präsentieren und den Besuchern natürlich Rede und Antwort stehen.

Mineralien aus Südafrika

Regelmäßig führt der Verein, dem 30 Mitglieder aus dem Dreiländereck angehören, Exkursionen durch. Ihre Wege führen sie etwa in den Harz, in die Schwäbischen Alb oder in Richtung Hannover. Ab und zu ziehen die Mitglieder auch allein los, gucken an Kiesgruben oder suchen nach Höhlen. So kamen in den letzten Jahren viele Funde zusammen, die regelmäßig bei den Ausstellungen in Alttröglitz, aber auch in anderen Orten, gezeigt werden.

Für die Hingucker unter den Mineralienfreunden ist Bernd Zimmermann zuständig. Er hat immer wieder große und beeindruckende Stücke dabei. Am 27. Februar wird er einen großen Kaktus-Quarz-Amethysten zeigen. Der ist rund 250 Millionen Jahre alt und stammt aus Südafrika. „Der ist wirklich sehr selten, besonders in der Größe und daher unverkäuflich“, sagt der Pegauer. Seit August letzten Jahres besitzt er das Exemplar und weiß schon jetzt, dass es die Blicke der Besucher auf sich ziehen wird.

Und noch ein Highlight hat er im Gepäck: Septaria-Barite. Die hat Zimmermann von einem Sammler aus Frankreich gekauft. Die Stücke, die wie Kullern aussehen, sind unscheinbar. Bis man sie öffnet, erklärt Zimmermann. Denn meist haben sich im Inneren durch Austrocknen Hohlräume und somit auch Risse gebildet.

Mit viel Glück haben sich darin die Barite abgelagert, die das Mineralien-Sammlerherz höher schlagen lassen. Mit einer besonderen Technik werden die Steine dann aufgearbeitet und unter die Sammler gebracht. (mz)

Sieht aus wie ein Kaktus und heißt auch so: Der Kaktus-Quarz-Amethyst gehört Bernd Zimmermann.
Sieht aus wie ein Kaktus und heißt auch so: Der Kaktus-Quarz-Amethyst gehört Bernd Zimmermann.
Hartmut Krimmer