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Final Four in Halle Final Four in Halle: Zwischen den Stühlen

Von Enrico Werner 19.02.2016, 07:46
Marcus Brambora (l.)
Marcus Brambora (l.) Fox/Archiv

Halle (Saale) - Marcus Brambora hat ein kleines Problem. Wobei das Problem kein echtes Problem ist. Es ist eher die Frage: Wie hält er es mit dem Herzen. Dem 40-jährigen Basketballer droht morgen nämlich eine außergewöhnliche Situation.

Am Wochenende findet das Final Four im Basketball erstmals in Halle statt. In der Sporthalle in der Robert-Koch-Straße werden sich die BSW Sixers aus der 1. Regionalliga, die Zweitregionallisten Baskets Wolmirstedt und USV Halle Rhinos und der Oberligist BBC Halle in Halbfinals und Finale um den Titel der Landespokalsiegers streiten. Und Brambora ist mittendrin, weil er zwischen den Stühlen sitzt.

Gegen die ehemaligen Schützlinge

Der gebürtige Hallenser ist seit mehreren Jahren als Nachwuchs-Trainer der BSW Sixers aktiv. Zudem steht Brambora aber noch selbst auf dem Parkett. Der Aufbauspieler hat einen Spielerpass beim BBC Halle. Schlägt sein BBC die Rhinos im ersten Halbfinale und gewinnen die Sixers erwartungsgemäß gegen Wolmirstedt, könnte es also im Finale heißen: Spieler Brambora gegen die Sixers, deren Nachwuchs er selbst trainiert.

Das erste Halbfinale werden der USV Halle und der BBC bestreiten, los geht’s um 11 Uhr. Danach treffen die Sixers und Wolmirstedt um 13.30 Uhr aufeinander. Um 18 Uhr ist das Finale.

Tickets für das Final Four gibt es als Tagestickets. Sie kosten fünf Euro (drei Euro ermäßigt).

Ob er da ein Motivationsproblem hätte? „Nein, wenn ich Spieler bin, will ich gewinnen.“ Aber einen besonderen Reiz gibt es doch. Bei den Sixers stehen nämlich auch Alexander Herrmann und Roland Winterstein im Kader. Zwei Spieler also, die Brambora in der Jugend selbst trainiert hat. „Das wäre schon interessant“, sagt er und schmunzelt. Den beiden Jungspunden würde er es gerne zeigen.

Er weiß aber: Mit seinen 40 Jahren ist er nicht mehr so wendig. „Offensiv ist das gar nicht das Problem, aber hinten schon. Die Jungs sind so schnell und athletisch“, meint Brambora, der einst mit dem SV Halle und dem BBC Magdeburg zweite Bundesliga spielte.

Ausgleich zum Beruf

Jetzt in der Oberliga beim BBC spielt er eigentlich nicht, sondern eher in der Reserve-Mannschaft in der Landesliga. Da hat er von 18 Spielen nur zwei verpasst. Aber da wird nur einmal die Woche trainiert. Der Spaß am Spiel steht im Vordergrund. „Das brauche ich einfach als Ausgleich zum Job“, meint der Mitarbeiter im Landschaftsbau. Im täglichen Leben schneidet Brambora Bäume und ist in der Pflege von Gärten zuständig.

Aber der Basketball hat natürlich einen festen Platz in seinem Leben. „Halle hat eine Basketball-Tradition“, sagt Brambora. Also nur logisch, dass das Final Four am Samstag, von den Sixers veranstaltet, in Halle stattfindet.

Mit Brambora. Als Spieler, als Trainer, als Basketball-Liebhaber. (mz)