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Gesundheitsaktion in Wittenberg Gesundheitsaktion in Wittenberg: Training im Flockenwirbel

Von Thomas Tominski 19.02.2016, 11:14
Beim zweiten Training am Mittwoch im Arthur-Lambert-Stadion mussten sich die Teilnehmer der Gesundheitsaktion durchs Schneetreiben kämpfen. Ihr gestecktes Tagesziel haben trotzdem alle erreicht.
Beim zweiten Training am Mittwoch im Arthur-Lambert-Stadion mussten sich die Teilnehmer der Gesundheitsaktion durchs Schneetreiben kämpfen. Ihr gestecktes Tagesziel haben trotzdem alle erreicht. Thomas Tominski

Wittenberg - Das Schneetreiben wird immer dichter und verpasst dem örtlichen Arthur-Lambert-Stadion schnell einen dekorativen Anstrich. Die Teilnehmer der dritten gemeinsamen Gesundheitsaktion von Kreissportbund und Mitteldeutscher Zeitung stehen dicht gedrängt im Inneren des Stadions und warten auf den Startschuss. Norbert Rosenlöcher hat den Kragen seiner Jacke nach oben geschlagen, um sich vor der Witterung zu schützen. „Nur Rentner sein, ist mir zu langweilig“, meint der 65-jährige Wittenberger, der seine sportlichen Erfahrungen bislang auf dem Fahrrad gesammelt hat. „Ich bin bisher gar nicht gelaufen“, sagt er und betont, dass Sport gut für die Gesundheit ist. Die ersten Trainingseinheiten haben Rosenlöcher Spaß gemacht. „Künftig muss ich mehr auf mein Tempo achten. Gegen die jungen Mädchen in der Gruppe zu laufen, spornt mich aber sehr an“, sagt der rüstige Senior und verrät, dass die anvisierten 6,3 Kilometer beim Nachtlauf am 7. Mai ein großes Abenteuer sind. „Mein Sohn ist bereits Halbmarathon gelaufen. Da will sich der Vater schließlich nicht blamieren“, sagt er und zieht die Mütze noch tiefer ins Gesicht.

Gruppendynamik zur Motivation

Zu den Laufanfängern gehört auch Anke Theilig aus Euper, die eine Bekannte überredet hat, an der Aktion teilzunehmen. „Bisher läuft es gut“, sagt die 45-Jährige und erzählt, dass sie die Gruppendynamik zur Motivation braucht. Bisher ist Anke Theilig lieber mit dem Hund spazieren gegangen, jetzt versucht sie, beide Dinge unter einen Hut zu bekommen. Im Hinblick auf den 7. Mai ist die 45-Jährige optimistisch. Die ersten Vorgaben der Trainer hat sie gut weggesteckt und dabei viel Durchhaltevermögen gezeigt. „Es ist schon eine Herausforderung, viermal sieben Minuten zu laufen.“

Am Sonntag müssen die etwa 70 Laufanfänger erneut viermal sieben Minuten auf der Tartanbahn des Lambert-Stadions durchhalten. Die Gehpausen zwischen den Einheiten betragen jeweils zwei Minuten. Die erste gemeinsame Runde (2,1 km) durch die Innenstadt ist am 13. März geplant.

Für alle „Wiederholungstäter“ wird es am 21. Februar das erste Mal mit einem Lauf über 6,3 Kilometer ernst. Laut Plan muss diese Trainingsgruppe mehrfach Ausdauereinheiten über 60 beziehungsweise 70 Minuten absolvieren. Beim Wittenberger Nachtlauf geht es über 10,5 Kilometer.

Sportmediziner Peter-Hendrik Herrmann, der die Aktion zum dritten Mal begleitet, hält den Daumen nach oben. „Alles im dunkelgrünen Bereich. Bis auf ein paar Wadenschmerzen gab es keine Klagen“, betont Herrmann und fügt an, dass es mit jeder Auflage besser läuft. Endlich! Coach Uwe Fabian, den alle seit Jahren respektvoll nur „den Schleifer“ nennen, bläst zum Sammeln und überprüft mit strengem Blick, ob die Teilnehmer ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Sportler drehen sich wie auf Kommando im Kreis und zeigen, dass sich auf Vorder- und Rückseite ein Namensschild befindet. Kathrin Jahn muss nach vorn. Der 47-Jährigen fährt der Schreck in die Glieder. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“, sagt Fabian mit einem breiten Grinsen im Gesicht und zeigt, dass auch ein „Schleifer“ das Herz am richtigen Fleck hat. „Sekt gibt es nach dem Training“, sagt Kathrin Jahn und spurtet auf die Bahn, um sich mit Aufwärmübungen auf die Tagesaufgabe vorzubereiten.

Gemeinsame Stadtrunde

Die „Wiederholungstäter“ haben ihre Muskeln bereits auf Betriebstemperatur gebracht und warten auf Übungsleiterin Doreen Meyer, um mit ihr eine Runde durch die Stadt zu drehen. Für diese Gruppe hat Cheftrainer Karl-Heinz Kotzur einen extra Trainingsplan geschrieben. Am Sonntag geht es bereits drei Runden (je 2,1 km) durch die Stadt. „Ich habe für die 6,3 Kilometer 42 Minuten eingeplant“, so Kotzur, der weiß, dass am Wettkampftag die Vernunft sowieso keine Chance hat. „Es ist auch mehr ein Richtwert“, fügt er an und erzählt, dass bisher alles reibungslos über die Bühne geht. Schnee ist dabei kein Problem. (mz)