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Auf den Spuren Luthers in Mansfeld Auf den Spuren Luthers in Mansfeld: ZDF-Moderatorin Petra Gerster in begeistert

Von Wolfram Bahn 18.02.2016, 13:18
Im Luther-Museum besprechen Harald Meller, Petra Gerster und Regisseur Sich (r.) die nächste Szene.
Im Luther-Museum besprechen Harald Meller, Petra Gerster und Regisseur Sich (r.) die nächste Szene. Jürgen Lukaschek

Mansfeld - Petra Gerster kommt aus dem Staunen nicht heraus. Die ZDF-Moderatorin ist gestern das erste Mal in Mansfeld, um eine Dokumentation über Martin Luther zu drehen. Und sie ist überrascht, dass es dort so ein interessantes Museum zum Reformator gibt, der in der Residenzstadt der Mansfelder Grafen seine Kinder- und Jugendzeit verbrachte. „Das hätte ich so nicht vermutet“, räumte sie in einer Drehpause ein.

Mit Klischees aufräumen

Die 61-jährige Journalistin und das Team um Regisseur Daniel Siech sind gestern ganz bewusst nach Mansfeld gekommen. Sie wollen in ihrem Film besonders mit Klischees und Legenden zur „Jahrtausendgestalt Luther“ aufräumen. So mit der lange Zeit gängige n Auffassung, der Reformator würde aus einem armen Elternhaus stammen. Was nicht stimmt, wie Landesarchäologe Harald Meller anhand von Fundstücken bewiesen hat, von denen ein Teil im Museum in Mansfeld zu sehen ist.

„Danke, das reicht“

„Luthers gehörten zur Oberschicht und sie besaßen auch ein stattliches Anwesen in der Stadt“, sagt Meller in dem Kurzinterview, das nicht länger als anderthalb Minuten dauern darf. „Danke, das reicht“, ruft der Filmemacher in den Raum, auf dessen Boden einige Decken ausgelegt wurden, um den Schall in dem Raum zu mindern.

Weltweit für Aufsehen gesorgt

Der Landesarchäologe ist inzwischen Medienprofi genug, um zu wissen, wie so ein Dreh abläuft. Er kennt die Gepflogenheiten, seitdem die Ausstellung „Fundsache Luther“ im Landesmuseum in Halle vor acht Jahren weltweit für Aufsehen gesorgt hat. Die Erkenntnisse, die dieser Schau zugrunde lagen, gehen auf Funde zurück, die die Archäologen zuvor in einer Abfallgrube an Luthers Elternhaus in Mansfeld gemacht haben.

Meller ist kaum zu bremsen

Dort vor dem inzwischen sanierten Gebäude in der Lutherstraße wurden am Donnerstag die ersten Aufnahmen gedreht. Meller erzählt, wie man auf die Gegenstände gestoßen ist und wie überrascht man war, als sie ausgewertet wurden. Der Landesarchäologe ist kaum zu bremsen. Schon in der Vorabsprache sprudelte es regelrecht aus ihm heraus. Er gibt eine Episode nach der anderen zum Besten. Und er hält ein Plädoyer für das „lange vergessene Mansfeld“, das wie Luthers Geburtsstadt Eisleben im Schatten von Wittenberg steht.

„Dabei findet man hier die authentischen Orte aus Luthers Kindheit“, wirbt Meller für einen Besuch in der Lutherstadt, über die sich in der Nacht zuvor ein leichter Schneeteppich gelegt hat.

Ehemann schreibt Buch über Luther

Petra Gerster folgt ihm mit großen Augen. „Wunderbar, was ich heute noch alles so erfahre“, sagt sie. Ihr Mann, der evangelischer Theologe ist, schreibt gerade an einem Buch über Luther. „Er wird staunen, wenn ich ihm erzähle, was ich hier alles gesehen habe“, sagt die Frau, die früher die Sendung „Mona Lisa“ und die „Heute-Nachrichten“ moderiert hat. Damit sie nichts vergisst, schenkt Meller ihr sein Buch „Fundsache Luther“.

Die Luther-Dokumentation läuft am 25. März um 19.30 Uhr im ZDF.