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CVM - TV Rottenburg CVM - TV Rottenburg: Piraten feiern dritten Saisonsieg

Von Karl Ebert 31.01.2016, 19:35
Neuzugang Matthew William Leske (l.) und Janusz Gorski blocken diesen Schlag des Rottenburgers Felix Orthmann.
Neuzugang Matthew William Leske (l.) und Janusz Gorski blocken diesen Schlag des Rottenburgers Felix Orthmann. Ulmer Lizenz

Rottenburg/Halle (Saale) - Hans Peter Müller-Angstenberger war vom ersten Aufschlag an in Hochform. Wie gewohnt tobte der Trainer der Volleyballer des TV Rottenburg an der Seitenlinie hin und her. Die Taktiktafel in der Hand heizte er mit rhythmischem Klatschen die Zuschauer auf den Rängen an und bejubelte jeden Punkt seiner Mannschaft mit Gesten, als wäre er selbst erfolgreich gewesen. Wie ein professioneller Einpeitscher. Er wusste, dass er eine Riesenstimmung in der Halle für einen so wichtigen Erfolg im Kellerduell der Bundesliga gegen den CV Mitteldeutschland brauchen würde.

Geholfen hat es nichts. Die Piraten behielten mit 3:2 (25:21, 20:25, 22:25, 25:19, 16:14) die Oberhand. Und deshalb war der studierte Theologe nach dem Ende der Partie genauso mucksmäuschenstill wie die 1 850 Zuschauer in der Paul-Horn-Arena. Jubeln durften dagegen die Schützlinge von CVM-Trainer Ulf Quell, die mit diesem Erfolg endlich die Rote Laterne an den Rivalen weitergaben. Das ist vor allem für die Psyche ungemein wichtig, denn am Ende der Saison steigt das letzte der insgesamt elf Teams in die zweite Bundesliga ab.

Selbst als beim Stand von 13:11 für die Piraten im Tiebreak die Defekthexe zuschlug und die Lampen in der Halle auf Notstrom schalteten, behielten die Mitteldeutschen den Durchblick. „Wir wollten die dramatische Partie nicht noch länger hinauszögern und deshalb haben wir uns geeinigt, die letzten Punkte beim Schummerlicht zu spielen“, sagt Quell später.

Dem CVM-Coach und seinen Spielern fielen nach diesem Erfolg Zentnerlasten von den Schultern. „Ich freue mich riesig für die Mannschaft. Sie hat sich auch nach dem 1:2-Satzrückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen, immer wieder herangekämpft und ein deutliches Lebenszeichen gegeben“, sagte Quell.

Trotzdem war auch diese Partie ein Spiegelbild so vieler anderer in der laufenden Saison. Die Piraten schickten ihren Trainer, der im Gegensatz zu seinem Rottenburger Kollegen mit stoischer Ruhe und den gewohnt wenigen, eindringlichen Bewegungen coachte, durch ein Wechselbad der Gefühle.

Den ersten Satz hatten sie sich nach 26 Minuten recht sicher geholt. Wie zuletzt beim 3:0 gegen Herrsching schien alles zu laufen. Auch im zweiten Abschnitt holten die Spergauer einen 3:8-Rückstand auf, glichen zum 12:12 aus, ehe sie sich von einigen umstrittenen Entscheidungen des Referees aus der Ruhe bringen ließen und 20:25 verloren. Das gleiche Bild in Satz drei (22:25). Dann jedoch ging ein Ruck durch die Mannschaft und sie holte sich den vierten Satz mit 25:19 so sicher wie den ersten. „Im Tiebreak haben wir dann eine tolle Moral bewiesen und hatten auch das nötige Quäntchen Glück“, sagte Quell.

Sein Debüt im Trikot der Piraten gab nach nur zwei gemeinsamen Trainingseinheiten US-Mittelblocker Matthew Leske. „Er kam rein und war sofort da. Er hat seinen Anteil an diesem Sieg. Mit jedem Training wird das besser“, so Quell.

Den Beweis dafür wollen die Piraten am Mittwoch um 19.30 Uhr im Heimspiel gegen Düren liefern. (mz)