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Fussball-Oberliga in Sandersdorf Fussball-Oberliga in Sandersdorf: Das Heft in der Hand

Von Marcus Bräuer 10.02.2016, 12:02
Wer bleibt? Wer geht? Bei der SG Union Sandersdorf laufen zum Saisonende zwölf Spieler-Verträge aus.
Wer bleibt? Wer geht? Bei der SG Union Sandersdorf laufen zum Saisonende zwölf Spieler-Verträge aus. Hartmut Bösener Lizenz

Sandersdorf - Als sich im Sommer 2015 der Hallesche FC dazu entschloss, seine zweite Mannschaft aus der Verbandsliga zurückzuziehen, standen plötzlich zahlreiche junge, gut ausgebildete Talente ohne Verein da. Blöd für die Spieler, auch für jene, die gerade der A-Jugend entwachsen waren. Gut aber für andere Vereine, denn aus dem Nichts waren Spieler auf dem Markt, die weiterhelfen konnten und erschwinglich waren.

Fristen für die Spieler

19 Spieler hat die SG Union Sandersdorf aktuell unter Vertrag. Nur sieben davon sind über die Spielzeit hinaus an den Verein gebunden. Ein Überblick:

Bis 30. Juni 2018:

Patrick Köhler (19)

Bis 30. Juni 2017:

Tom Niclas Hermann (19)

Nicky Ebert (33)

Dustin Scheibe (23)

Frunze Hovhannisyan (24)

Felix Krause (27)

Georg Cholewa (19)

Bis 30. Juni 2016:

Rico Gängel (29)

Torsten Lehmann (33)

Vincent Mustapha (26)

Marius Kansy (28)

Dan Lochmann (25)

Timo Breitkopf (27)

Dlyar Musa (20)

Marvin Römling (20)

Stefan Ronneburg (27)

Alexander Schmitt (20)

Tim Hoffmann (20)

Patricio Gomez (22)

Die SG Union Sandersdorf hat gleich mehrfach zugegriffen. Mit Marvin Römling, Tim Hoffmann, Dlyar Musa und Alexander Schmitt kamen vier Spieler, die ihre Ausbildung beim HFC genossen hatten. „Es ist richtig, dass wir da Glück hatten“, sagt Uwe Störzner. Der Präsident der SG Union Sandersdorf erlebte 2015 einen Sommer des Umbruchs, mehr als die Hälfte der Mannschaft veränderte sich. Viel später, als es eigentlich üblich ist, konnten Vertragsgespräche geführt werden. Ein Umstand, der mit der lang anhaltenden Unsicherheit, in welcher Liga man starten wollen würde, zu begründen war. Mit Geschick und eben auch etwas Glück stellte der Verein einen Kader zusammen, der alle überraschen sollte.

Weil es Trainer Mike Sadlo gelungen ist, aus den jungen und älteren Spielern eine verschworene Einheit zu bilden und das neu formierte Team die beste Hinrunde der Oberligageschichte spielte, ist es nicht verwunderlich, dass der Verein in diesem Jahr schon frühzeitig für die kommende Saison plant. Mit Mike Sadlo wurde der Vertrag schon im Dezember um ein weiteres Jahr verlängert. In den nächsten Wochen sollen einige Spieler folgen. „Die Gespräche laufen“, sagt Uwe Störzner, „in zwei Wochen wissen wir, wie der Rumpf der Mannschaft aussehen wird.“

Die Mannschaft funktioniert

19 Spieler hat Union derzeit unter Vertrag, zwölf Kontrakte laufen im Sommer aus, darunter jene von Leistungsträgern (siehe „Zwölf Spieler in der Schwebe“). „Wir haben einige positive Signale bekommen“, sagt Uwe Störzner, der betont, dass der Verein das Heft des Handelns in der Hand hat: „Wir haben Fristen gesetzt. Die Spieler sollen sich schnell entscheiden, nicht erst im März oder April.“

Union Sandersdorf hat eine bessere Verhandlungsposition als in der letzten Saison. Sportlich läuft es gut. Die Mannschaft funktioniert. Jeder Spieler wird sich genau überlegen, ob er das aufgeben will, um sich einem anderen Verein anzuschließen.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, wie die Union Neuzugänge sichern will.

Dass alle Spieler bleiben, ist aber nicht zu erwarten. Das würde der Mannschaft mittelfristig auch nicht gut tun. „Es ist absehbar, dass einige Spieler gehen werden“, sagt Uwe Störzner. Die Formulierung gilt für Spieler, die eine andere Herausforderung suchen wollen, aber auch für den Verein, der mit manchem Spieler nicht verlängern möchte.

Wachsender Wettbewerb

Der Blick ist auch auf Neuzugänge gerichtet. Auch hier hilft Union Sandersdorf die sportlich gute Ausgangsposition. Uwe Störzner erwartet dennoch einen wachsenden Wettbewerb zwischen den Vereinen. „Im Süden Sachsen-Anhalts streben drei Vereine in die Oberliga“, weiß der Präsident. Der VfB Imo Merseburg ist derzeit Spitzenreiter der Verbandsliga, Stadtrivale Merseburg 99 liegt in Schlagdistanz auf Rang drei und verstärkte sich im Winter mit Oberligaspielern. Nicht zu vergessen der BSV Halle-Ammendorf, der schon immer interessant für junge Spieler war. Vorteil Union: Nur einer der drei kann dahin kommen, wo Sandersdorf schon ist.

Uwe Störzner weiß, dass sein Verein eine gute Ausgangsposition hat. Er weiß aber auch, dass es nicht automatisch so weitergeht. Schlechte Voraussetzungen können zum Guten führen, das hat der Verein im vergangenen Sommer selbst erlebt. Gute Voraussetzungen müssen gewissenhaft genutzt werden, damit sie nicht verschenkt werden. Präsident Uwe Störzner und die SG Union Sandersdorf arbeiten daran. (mz)