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HFC-Sieg in Münster HFC-Sieg in Münster: Osayamen Osawe macht den David Beckham

Von Daniel George 14.02.2016, 15:23
Osawe Osayamen im Duell gegen Bjoern Kopplin.
Osawe Osayamen im Duell gegen Bjoern Kopplin. imago/Eibner Lizenz

Münster - Die Huldigung ließ nicht lange auf sich warten. Noch während des Torjubels verpasste Tobias Müller seinem Mitspieler einen neuen Spitznamen. „Heute“, erklärte der Siegtorschütze seinem Vorlagengeber, „nenne ich dich nur noch Beckham.“ Und Osayamen Osawe lächelte.

Der englische Topstürmer des Halleschen FC bewies beim 1:0-Auswärtssieg bei Preußen Münster eine neue Qualität: Den Treffer des Tages bereitete Osawe per exzellenter Flanke von der rechten Seite vor. Tobias Müller musste fünf Minuten vor dem Pausenpfiff nur noch einnicken.  

Überraschend überragend

Das kam unerwartet! Im bisherigen Saisonverlauf hatte sich der 22 Jahre alte Engländer nicht als Flankengott, sondern als Vollstrecker hervorgetan. „Die Flanke war überragend geschlagen“, wunderte sich Tobias Müller weit nach dem Schlusspfiff noch immer. Der Siegtorschütze lachte. „So hat er das selbst im Training noch nie geschafft. Ich wusste nicht, dass er das so gut kann.“ 

Doch Osawe, mit neun Treffern aktuell bester Torschütze des HFC, setzte sich auf der rechten Außenbahn durch. „Ich wusste, dass ich den Ball hoch nach innen bringen muss“, erklärte er später. Gewusst, getan: Der Engländer flankte perfekt - und erinnerte damit an einen berühmten Landsmann.

David Beckham, mittlerweile 40 Jahre alt und längst nicht mehr aktiv, wurde einst durch seine außergewöhnlichen Flanken berühmt. Wie passend: Osayamen Osawe ist seit seiner Kindheit großer Fan von Manchester United. Dem Klub, mit dem Beckham in seiner Karriere insgesamt 13 Titel, darunter fünf englische Meisterschaften und einmal die Champions League, gewann. Osawe ist in der englischen Arbeiterstadt aufgewachsen. 

„Einfach nur glücklich“

Für Osawe war die Vorlage zum Siegtor ein kleiner Befreiungsschlag. Das Winter-Trainingslager in Belek hatte er Mitte Januar verletzungsbedingt vorzeitig verlassen müssen. In den ersten drei Partien des neuen Kalenderjahres machte der Engländer eine unglückliche Figur. Außerdem hatten Diskussionen um einen vorzeitigen Abgang für Nebengeräusche gesorgt. 

Dieses Thema hat sich spätestens seit dem Ende der Transferperiode erledigt. Die Zukunft des Neun-Tore-Stürmers ist offen. „Uns interessiert im Moment nur die aktuelle Saison“, hatte Osawes Berater Christopher Adedeji vor dem Münster-Spiel gegenüber der MZ erklärt. „Yamen konzentriert sich voll auf den HFC und arbeitet hart daran, wieder in seine bestechende Form der Hinrunde zu kommen.“ 

Zwar gelang dem schnellen Stürmer gegen Münster längst nicht alles. Zweimal hätte er den besser positionierten Mitspieler suchen müssen, anstatt selbst abzuschließen. Doch er mühte sich. Und die Beckham-Flanke gab ihm Kraft: „Ich bin einfach nur glücklich, dass wir das Tor geschossen und endlich den ersten Sieg in diesem Jahr eingefahren haben.“ (mz)