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Bauausschuss in Leuna Bauausschuss in Leuna: Fluglärm weckt nun auch die Leunaer

Von Melain van alst 09.02.2016, 08:47
Eine DHL-Maschine steht auf dem Flughafen Halle-Leipzig.
Eine DHL-Maschine steht auf dem Flughafen Halle-Leipzig. Sebastian Mammitzsch Lizenz

Leuna - Während die Gegner des Fluglärms vom Flughafen Leipzig/Halle langsam müde werden, wacht die Stadt Leuna auf. Genau genommen hatte sich der Bauausschuss der Stadt in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Obwohl sich die Stadt nicht im unmittelbaren Umfeld des Flughafens befindet, kann, je nach Windrichtung, die Einflugschneise auch über Teile der Einheitsgemeinde führen. Dies zeigt Michael Teske, Vorsitzender des Vereins „IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle“, anhand von Daten privater Messstationen im Saalekreis.

Mit Ostwind steigt die Lärmbelastung

Gerade bei Ostwind sei eine „merkbare Belastung“ zu verzeichnen. Dann würden die Flugzeuge gegen den Wind landen und starten. Teske glaubt, dass in den Spitzen an die 65 Dezibel erreicht werden können, wenn ein Flugzeug die Gemeinde überfliegt. In Bad Lauchstädt errreiche man Spitzen bis zu 75 Dezibel. Auf Dauer seien aber nachts nur 45 Dezibel unschädlich für Menschen, so Teske, der sich auf die Weltgesundheitsorganisation bezieht.

Seit Anfang 2004 gibt es den Verein, der sich für ein europaweites Nachtflugverbot einsetzt. Die Interessengemeinschaft zählt an die 370 Mitglieder. „Die wenigsten sind heute noch aktiv. Man wird müde, wenn man zehn Jahre kämpft. Man resigniert irgendwann“, sagt er. Auch die Mittel, mit denen man sich zur Wehr setzen kann, sind nicht so erfolgreich, wie sich das die Fluglärmgegner einst überlegt hatten.

Mehrere Klagen haben sie angestrebt, eine läuft noch, doch das Nachtflugverbot konnten sie nicht durchsetzen und auch die Fluglärmkommission, in der unter anderem sechs Vertreter von betroffenen Gemeinden sitzen, habe noch nicht den erwünschten Erfolg erbracht. Insgesamt 19 Mitglieder sitzen in der Kommission, darunter Vertreter des Flughafens, der Fluggesellschaften sowie der Industrie- und Handelskammern. Außerdem könne man dort auch nur Maßnahmen vorschlagen. (mz)