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CDU vorn, AfD holt auf CDU vorn, AfD holt auf: So reagieren die Parteien auf die jüngste Umfrage

17.02.2016, 11:41
In welche Richtung geht es für die Grünen?
In welche Richtung geht es für die Grünen? DPA/Archiv

Magdeburg - Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt zeichnet sich nach einer neuen Umfrage eine Mehrheit für die Fortsetzung der schwarz-roten Koalition ab. Die CDU käme nach der Untersuchung von Infratest dimap auf 32 Prozent der Stimmen, die SPD auf 18 Prozent. Die Reaktionen der Parteien in Sachsen-Anhalt.

Haseloff sieht sich bestätigt - Kanzlerin muss liefern

Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) sieht sich von der jüngsten Umfrage zur Landtagswahl am 13. März bestätigt. Die Menschen wollten, dass die Koalition der Mitte unter seiner Führung fortgesetzt werde, sagte Haseloff am Mittwoch dem MDR. „Das ist die Kernbotschaft und darauf werden wir uns konzentrieren.“ In der Flüchtlingskrise mache sich das Hin und Her im Bund bemerkbar. Das Thema müsse gelöst werden. „Die Kanzlerin muss liefern“, sagte Haseloff. Nach der jüngsten Umfrage des MDR würde die CDU mit 32 Prozent klar die stärkste Partei im Land. 2011 hatte die Partei 32,5 Prozent der Stimmen erhalten.

Budde sieht tiefe Spaltung der Gesellschaft

SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde hat die hohen Umfragewerte für die AfD als Zeichen einer tiefen gesellschaftlichen Spaltung des Landes gewertet. „Wenn die Wahl so ausgehen würde, wäre das eine schlechte Entwicklung für Sachsen-Anhalt“, erklärte Budde am Mittwoch. Das Umfrageergebnis zeige, dass die Bürger von CDU und SPD konkrete Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik erwarteten. Die SPD kam in der Umfrage des MDR auf 18 Prozent und liegt damit nur noch knapp vor der AfD, die auf 17 Prozent kam. 2011 hatte die SPD noch 21,5 Prozent der Stimmen erhalten.

Linke: Rechtsruck bedroht Kultur im Land

Angesichts der hohen Umfragewerte für die AfD hat die Linkspartei der CDU Stimmungsmache in der Asyldiskussion vorgeworfen. „Die Begrenzungsdebatte hat nur einen Effekt, die Flüchtlinge werden immer mehr zu einer Bedrohungskulisse. Dieser Rechtsruck bedroht die Kultur im Land, verschleiert die Aufgaben der Integration und fördert Hysterie statt Sachlichkeit“, erklärte Linkspartei-Chefin Birke Bull am Mittwoch. Nach einer Umfrage des MDR kann die AfD bei der Landtagswahl in knapp vier Wochen mit 17 Prozent rechnen. Die Linke käme auf 20 Prozent, 3,7 Punkte weniger als 2011.

Grüne: "Wir müssen kämpfen"

Claudia Dalbert, Spitzenkandiitatin der Grünen in Sachsen-Anhalt zu den Umfragewerten „Die Umfrage sieht uns bei 5 Prozent. Das heißt, dass wir kämpfen müssen. Das heißt aber auch, dass wir eine gute Ausgangsposition haben, um es zu schaffen." Zu den hohen Umfragewerten der AfD sagte Dalbert: "Das besorgniserregend hohe Umfrageergebnis für die AfD macht deutlich: Jede Zweitstimme für die Grünen ist eine Stimme gegen Neonazis und Rechtspopulisten und verhindert, dass unser Land nach rechts rutscht."

Auch zu den möglichen Koalitionen äußerte sich Dalbert und sprach konkret Ministerpräsident Haseloff an: „Die mit dem Umfrageergebnis rechnerisch möglichen Regierungsoptionen stellen derzeit die CDU vor eine Entscheidung, die sie den Wählerinnen und Wählern klar vor der Wahl beantworten muss: Ministerpräsident Haseloff muss jetzt ganz klar Stellung beziehen, ob für ihn und die CDU eine Koalition mit der offen völkisch-nationalistischen und rassistischen AfD eine Option ist."

FDP sieht positiven Trend

Die FDP sieht sich angesichts der jüngsten Umfrage zur Landtagswahl im Aufwind. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Der Trend ist positiv“, erklärte FDP-Landeschef Frank Sitta am Mittwoch. „Ich bin überzeugt, dass die FDP bis zum Wahltag weiter zulegen wird.“ Sachsen-Anhalt habe derzeit den letzten Platz beim Wirtschaftswachstum und brauche eine „Vorwärtsruck“. Nach einer Umfrage des MDR käme die FDP auf vier Prozent und würde damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. 2011 war die Partei auf 3,8 Prozent gekommen. (dpa)