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Tierliebe bis in den Tod Tierliebe bis in den Tod: Kein Bedarf an Mensch-Tier-Bestattungen in Merseburg

Von Michael Bertram 16.02.2016, 14:54
Ein Grab auf dem speziellen Tierfriedhof in Frankenheim.
Ein Grab auf dem speziellen Tierfriedhof in Frankenheim. Peter Wölk

Merseburg - Tierliebe geht über alles und macht auch nach dem Tod offensichtlich keinen Halt. Aus diesem Grund sind in mehreren Städten Deutschlands bereits sogenannte Mensch-Tier-Bestattungen erlaubt, bei denen sich Herrchen und Haustier nach dem Tod ein Grab teilen. Konkret sollen die Tiere in einer Urne als eine Art Grabbeigabe bei der Beerdigung des Besitzers mit beigesetzt werden. Weil in Sachsen-Anhalt nun auch in Aschersleben die Idee in die Tat umgesetzt werden soll, hat sich die MZ in Merseburg erkundigt, ob diese Bestattungsform auch hier diskutiert wird.

Grundsätzlich gilt für Merseburg, dass Mensch-Tier-Bestattungen entsprechend der derzeit gültigen Friedhofssatzung der Stadt nicht zulässig sind. Diese lässt sich zwar leicht ändern, wie der Fall Aschersleben zeigt. Denn dort holt man sich bei diesem Prozess nun sogar Rat von der Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen, wo diese Bestattungsform seit geraumer Zeit angeboten wird. Allerdings hat die Stadt Merseburg bislang keinen Anlass oder Bedarf für eine entsprechende Änderung gesehen. „Die Stadt würde sich der Änderung der Satzung zugunsten der Tier-Mensch-Bestattung nicht verschließen, den Vorschlag selbst aber nicht in den Stadtrat einbringen“, hieß es zu dem Thema von Seiten der Pressestelle.

Auch beim Kirchenkreis Merseburg zeigte man sich über den Vorstoß überrascht. „Darüber habe ich noch nie so richtig nachgedacht“, sagte Superintendentin Christiane Kellner. „Eine eindeutige Position dazu müsste ich mir erstmal erarbeiten.“ Kellner, selbst eine Tierliebhaberin, käme nicht auf die Idee, ihr Haustier mit ins Grab zu nehmen, auch wenn es vom Glauben her noch vorstellbar wäre.  

Bislang müssen Tierfreunde im Saalekreis für die spezielle Beisetzung ihrer Haustiere übrigens nach Weißenfels oder Frankenheim (Markranstädt) ausweichen - dort gibt es Tierfriedhöfe. (mz)