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Mitteldeutscher BC Mitteldeutscher BC: Wölfe hoffen auf einen Lucky Punch

Von Tobias Schlegel 15.02.2016, 17:46
Dominique Johnson (re.) sieht den MBC nicht ohne Chance gegen die Brose Baskets Bamberg.
Dominique Johnson (re.) sieht den MBC nicht ohne Chance gegen die Brose Baskets Bamberg. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels - „Bitter.“ Mit diesem einen Wort fasst Dominique Johnson die schmerzliche 68:70-Niederlage gegen die Gießen 46ers vom vergangenen Freitagabend zusammen. Eine Niederlage, die aber auch symbolisch war. Symbolisch für die Bundesligasaison 2015/16 der Weißenfelser Wölfe vom MBC, die in 21 Spielen nur zweimal gewinnen konnten. Denn wieder einmal zeigten die Saalestädter wie schon so oft in dieser Spielzeit zwei Gesichter und wieder schafften sie es nicht, eine zweistellige Führung über die Zeit zu bringen. 18 Punkte betrug der Vorsprung zwischenzeitlich im zweiten Viertel gegen den Aufsteiger. Auch gegen Hagen, Bayreuth, Oldenburg, Ulm und schon einmal vor Weihnachten in Gießen gab es die gleiche Situation. Keine dieser Partien konnte der MBC am Ende gewinnen.

Die Gründe für den massiven Einbruch in der zweiten Halbzeit sind offensichtlich: „Gießen hat mit mehr Dampf gespielt, wir waren zu statisch und haben schwere Beine bekommen“, so Johnson. Teammanager Martin Geissler bläst ins selbe Horn: „Uns haben die Intensität und eine tiefe Bank gefehlt. Unsere Leistungsträger haben sehr lange gespielt und ihnen sind am Ende die Kräfte ausgegangen“, erklärt Geissler. Die Statistiken belegen das: Routinier Marcus Hatten spielte durch, Frantz Massenat, Chris Otule und TaShawn Thomas standen mehr als 30 Minuten auf dem Parkett.

Pech für die Wölfe, dass sich James Southerland früh vier Fouls abholte und damit lange auf der Bank schmoren musste. „Es fehlt aber auch an Qualität auf der Bank“, gesteht Martin Geissler. Der jüngst verpflichtete Louis Darby ist offensiv momentan kein Faktor. Die Jungspunde Jonathan Maier und Robert Zinn sind bei Trainer Predrag Krunic momentan wohl keine Alternative. Stephan Haukohl zeigte am Freitag mit sieben Punkten dagegen wieder eine solide Leistung. Johnson sollte als starker Verteidiger auch für einige Minuten gut sein.

40 Minuten gut verteidigen

Doch gegen Gießen reichte das nicht, um zu gewinnen. Dabei wären diese zwei Punkte von enormer Wichtigkeit gewesen, denn der Abstand zum rettenden Ufer beträgt sechs Punkte und die 46ers sind eine Mannschaft, die qualitativ auf Augenhöhe mit dem MBC ist. „Natürlich hat diese Niederlage wehgetan und uns zurückgeworfen“, meint Geissler. Die Flinte ins Korn werfen wollen die Wölfe aber nicht: „Ich denke positiv. Wenn wir weiter hart arbeiten und 40 Minuten gut verteidigen, können wir Siege einfahren und den Abstieg noch abwenden. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Teams in der Bundesliga mitspielen können“, so Dominique Johnson.

Dass das schon am Dienstagabend gegen die Brose Baskets Bamberg klappt, ist wohl unwahrscheinlich. Um 19.30 Uhr gastiert der amtierende deutsche Meister und Tabellenführer in einem Nachholspiel in der Weißenfelser Stadthalle. Gegen die mit nationalen und internationalen Spitzenspielern gespickten Oberfranken sind die Wölfe klarer Außenseiter, wollen sich aber so teuer wie möglich verkaufen.

„So viel Qualität hat wohl noch nie eine Mannschaft nach Weißenfels mitgebracht, das ist für uns ein großer Ansporn. Wir wollen es Bamberg so schwer wie möglich machen“, sagt Martin Geissler und Co-Kapitän Johnson sieht sich und seine Mannschaft nicht chancenlos gegen den Ligaprimus: „Bamberg ist sicherlich die beste Mannschaft in Deutschland zurzeit. Aber wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Gießen und es uns gelingt, die Partie bis zum Ende offenzuhalten, können wir vielleicht einen Lucky Punch landen.“ (mz)