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SV Friesen Frankleben gegen Langenbogener SV  SV Friesen Frankleben gegen Langenbogener SV : Die Zwei-Mann-Show

Von Heinz Böttger 15.02.2016, 20:54
Kai Gora (l.) überspringt in dieser Szene die Langenbogener Deckung und erzielt eines seiner zwei Tore.
Kai Gora (l.) überspringt in dieser Szene die Langenbogener Deckung und erzielt eines seiner zwei Tore. M. Junghans Lizenz

Braunsbedra - Als sich die Männer des SV Friesen Frankleben vor Anpfiff zum Kreis versammelten, stand einer im Mittelpunkt, der gar nicht selbst spielte: Co-Trainer Bernd Leopold, der seinen 61. Geburtstag feierte. Das Team gratulierte mit einem Präsentkorb und dem Versprechen, zwei Pluspunkte gegen den Langenbogener SV einzufahren - und hielt Wort: Die Friesen gewannen mit 30:25.

Dabei gab es zwischen Versprechen und Einhalten durchaus einen kleinen Unterschied. Denn während der Geburtstagsgruß von der gesamten Mannschaft ausging, waren es im Spiel vor allem zwei Akteure, die überragten und den Worten Taten folgen ließen: Torhüter Andrè Küster und Torjäger Steffen Holzapfel.

Jener legte von der ersten Minute an den Grundstein mit tollen Paraden. Ob bei Würfen aus der Distanz oder freien Positionen am Kreis: Küster war oftmals zur Stelle und verhinderte Gegentreffer. Zunehmend verunsicherte er die Werfer der Gäste, nicht zuletzt auch dadurch, dass er vier Siebenmeter entschärfte. Zudem leitete der Keeper oftmals noch schnelle Gegenangriffe der Friesen ein.

Holzapfel spielt angeschlagen

Der zweite entscheidende Mann im Team war derweil einmal mehr Torjäger Steffen Holzapfel. Wegen einer Oberschenkelprellung, die er sich am vergangenen Spieltag zugezogen hatte, saß er zunächst nur auf der Wechselbank. Zwar kompensierten die Friesen sein Fehlen in der Anfangsphase recht gut - mit einer 5:1-Deckung, in der Tobias Jirmann auf der vorgezogenen Position agierte, kontrollierte man die Langenbogener, die vor allen Dingen auf schnelle Konter setzten. Doch dann machten die Gäste aus einem Drei-Tore-Rückstand bis zur 20. Minute den 8:8-Ausgleich.

Das rief Friesen-Trainer Heiko Plaul auf den Plan.

Er zog die grüne Karte und schickte nach der Auszeit Holzapfel auf die Platte. Fortan wurde der zum bestimmenden Mann im Franklebener Angriffsspiel. Seinem ersten Treffer per verwandelten Siebenmeter zum 9:8 sollten vor der Halbzeit noch zwei weitere Tore folgen.

Die große Show lieferte „Holzer“ dann in der zweiten Halbzeit. Insgesamt kam er auf 15 Tore. Egal, ob vom Strafwurfpunkt (4), per Konter oder den Außenpositionen: Seine Würfe fanden den Weg ins Tor. „Nur ein Fehlwurf kam auf sein Konto. Ansonsten traf er mit traumwandlerischer Sicherheit“, schwärmte Plaul.

Bei so viel Qualität war es fast schon überraschend, dass die Geiseltaler trotzdem immer aufmerksam bleiben mussten. Denn die Gäste, die mit Alexander Novak, Franz Weber und Christoph Rost ihre Aktivposten hatten, gaben sich nicht auf. Wie gut, dass neben Küster und Holzapfel noch ein dritter Erfolgsgarant hinzukam: die Konzentration, die die Friesen bis zum Ende nicht vermissen ließen. Wobei Plaul anmerkte, dass sein Team „trotz des Sieges in einigen Phasen nicht souverän genug“ gewesen sei.

Frankleben liegt im Soll

Eine treffende Analyse, die auch die laufende Verbandsliga-Saison gut umschreibt. Denn auch im Saisonverlauf wäre etwas mehr möglich gewesen, auch wenn Frankleben mit 15:19 Punkten auf dem achten Tabellenrang - Saisonziel war ein einstelliger Rang - absolut im Soll liegt. Was ihnen noch fehlt: „die Stabilität von Spiel zu Spiel“, betonte Plaul. Auf die hofft er zumindest in der Partie am kommenden Wochenende, wenn es zum Tabellenletzten nach Wolfen geht.

Immerhin: Das Versprechen mit dem Sieg über Langenbogen „haben die Jungs eingelöst“, freute sich nach dem Abpfiff Geburtstagskind Bernd Leopold - und hatte ebenfalls eine Überraschung parat. Er lud die Mannschaft zur anschließenden Fete ein.

Frankleben: Küster; Hennicke, Berg 1, Schmidt 2, Gora 2, Graßmeyer 4, Jirmann 4, P. Bautz 2, Schubert, H.-O. Bautz, Holzapfel 15. (mz)