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Nazi-Vergleich mit Leipzig bei Berlinale Nazi-Vergleich mit Leipzig bei Berlinale: Anke Engelke erntet Sturm der Entrüstung bei Facebook

13.02.2016, 10:33
Moderatorin Anke Engelke hat mit einem Nazi-Vergleich mit Leipzig für Empörung gesorgt
Moderatorin Anke Engelke hat mit einem Nazi-Vergleich mit Leipzig für Empörung gesorgt dpa Lizenz

Halle (Saale) - Charmant und witzig – so moderierte Komikerin Anke Engelke (50) die Berlinale-Eröffnung am Donnerstagabend. Doch ein Spruch ging gründlich daneben. „George Clooney hat für 'Monuments Men' viele Millionen investiert, um Deutschland in Nazideutschland zu verwandeln. Dabei hätte er es billiger haben können: 180 Kilometer im Süden in Leipzig!“ Autsch!

Die Reaktionen im Netz ließen nicht lange auf sich warten: „Danke Anke! Anke Engelke ist herzlich eingeladen nach Leipzig: wir benötigen dringend Unterstützung beim Aufhängen der Fahnenspaliere auf unseren Prachtstraßen; unsere Exerzierplätze müssten gefegt werden. Und natürlich muss für den nächsten Parteitag das Gelände vor dem Völkerschlachtdenkmal etwas national aufgemöbelt werden. Diese Aufgaben liegen uns in Leipzig schwer im Magen, - weil Demokratie und Offenheit hier einen hohen Stellenwert haben.“, kommentiert Leipzigs OB Jung den Engelke-Spruch am Freitag satirisch.

Ob sich Engelke vielleicht einfach nur in der Stadt geirrt hat, fragt sich Michael F. auf der Facebook-Seite der MZ: „Vielleicht meinte Sie ja Dresden, mit Pegida würde das ja hinkommen.“.

„Gib es denn in den "alten" Bundesländern keine "Nazis"? Immer muss unsere "Ostseite" für dumme Witze herhalten! Das werden ihr wohl viele Ostfans krumm nehmen“, kommentiert Bärbel in dem sozialen Netzwerk genervt.

„Einfach nur peinlich, solch platten Spruch abzulassen, noch dazu auf einer internationalen Gala“, schimpft Stefanie L.

Und Steffen H. schreibt: „Bisher kannte ich Frau E. nur als durchaus aufgeschlossene Frau, deren Humor auch einen gewissen Anspruch gerecht wird. Auch Auftritte z.B. bei "Wer wird Millionär" zeigten, daß sie über ein beachtliches Allgemeinwissen verfügt.

Umso mehr erstaunt mich diese Äußerung und ich hoffe, daß es dazu eine Richtigstellung geben wird. Humor und Comedy müssen immer überspitzen, soviel ist sicher. Doch wenn schon Faschingsumzüge als "Volksverhetzung" gelten sollen, dann ist es unverständlich, wie diese Sendung durch Frau E. nach dieser Bemerkung weiter moderiert werden durfte.

Bei aller Sorgfalt die zur Zeit über Äußerungen jedwelcher Art herrscht ist zu hoffen, daß hier eine Klarstellung erfolgt. Ansonsten hätte sich Frau E. durch eine einzige Äußerung selbst komplett demontiert.“ (mz/spuk)