Hallenkreismeisterschaft Hallenkreismeisterschaft: Imo hadert mit der Futsal-Regel
Merseburg - Wäre die diesjährige Hallenkreismeisterschaft nach altem Regelwerk und nicht nach den erstmals angewendeten Futsalregeln über die Bühne gegangen, hätten sich die Ereignisse in der Schlussphase des Finals wohl nicht derart dramatisch zugespitzt: 26 Sekunden waren nur noch auf der Uhr. Die Sache schien gelaufen. Der Favorit, das Team des Vergandsligisten VfB Imo Merseburg, lag gegen Außenseiter Eintracht Bad Dürrenberg 1:0 in Führung, bestimmte das Geschehen in der gut besuchten Rischmühlenhalle. Doch plötzlich überschlugen sich die Ereignisse.
Die Imo wollte einen Konter einleiten. Einen hohen Ball nahm Angreifer Christopher Luther mit der Schulter mit. Der Unparteiische pfiff Handspiel. Und gemäß den Futsalregeln gab es einen Strafstoß aus zehn Meter Torentfernung. Grund war, dass es das vierte Foul der Imo war. Beim Futsal spricht man von kulminierten Fouls, was den speziellen Strafstoß zur Folge hat. Bad Dürrenbergs Nino Hammerschmidt ließ sich die Chance nicht entgehen, profitierte dabei auch von der Tatsache, dass die Imo mit Christopher Günther einen Feldspieler zwischen die Pfosten gestellt hatte. Der konnte im anschließenden Sechs-Meter-Schießen den 4:3-Erfolg des Außenseiters nicht verhindern.
Zuvor musste die Partie allerdings unterbrochen werden. Die Imo protestierte energisch. Luther sah die Rote Karte. Es kam zu hitzigen Diskussionen, Rudelbildung und sogar zu Handgreiflichkeiten. „Wir wollten den Titel gern holen, auch wenn wir in der Saison höhere Ziele haben“, sagte später Imo-Spieler Billy Gumbrecht.
Mit Bad Dürrenberg hatte sich kurioserweise das Team durchgesetzt, das auf dem Feld in der niedrigsten Klasse aller Endrundenteilnehmer spielt: in der Kreisliga. (mz)
