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Verfahren um abgebrochenes Fußball-Landesligaspiel  Verfahren um abgebrochenes Fußball-Landesligaspiel : Null Punkte für Farnstädt und Weißenfels nach brutalem Foul

Von Tobias Schlegel 28.01.2016, 21:45
Um diese Szene geht es: Der Farnstädter Randy Knöfel (links) foult FC-Kapitän Max Pfannschmidt, der sich dabei das Bein bricht.
Um diese Szene geht es: Der Farnstädter Randy Knöfel (links) foult FC-Kapitän Max Pfannschmidt, der sich dabei das Bein bricht. Julia Hahndorf Lizenz

Weissenfels - Im Verfahren um die Wertung des abgebrochenen Fußball-Landesligaspiels zwischen Blau-Weiß Farnstädt und dem 1. FC Weißenfels hat das Sportgericht des Landesverbandes Sachsen Anhalt (FSA) ein Urteil gefällt. Danach erhält keine der beiden Mannschaften Punkte. Darüber informierte René Milbrath, der sportliche Leiter des Weißenfelser Clubs, gestern.

Laut Urteil müssen beide Vereine eine Geldstrafe zahlen und die Begegnung wird für beide mit 0:3 Toren gewertet. „Das Gericht hat beide Mannschaften für den Spielabbruch verantwortlich gemacht und beruft sich dabei auf bestimmte Paragrafen.“

Sportgericht steht zum Referee

Milbrath bezeichnete die Entscheidung als bitter, schließlich lag der 1. FC Weißenfels zum Zeitpunkt des Abbruchs mit 3:2 in Führung und es lief bereits die Nachspielzeit. Ursache des Ganzen war ein hartes Foul des Farnstädters Randy Knöfel, der dem Weißenfelser Kapitän Max Pfannschmidt das Schien- und Wadenbein brach und daraufhin die Rote Karte sah. Nach dieser Aktion betraten Zuschauer und Funktionäre den Platz. Schiedsrichter Christian Petzka brach die Partie ab, weil er die Sicherheit der Akteure auf dem Platz nicht mehr als gewährleistet ansah und auch neben dem Platz eine aufgebrachte Stimmung herrschte.

„Das Gericht hat die Entscheidung des Schiedsrichters verteidigt“ sagt Milbrath. Die Weißenfelser wie auch die Farnstädter hatten sich gegen einen Abbruch ausgesprochen, sowohl am Tag des Geschehens als auch bei der Anhörung. Die Weißenfelser werden das Urteil akzeptieren.

Auch Milbrath selbst musste sich vor den Sportrichtern verantworten. Angeblich soll er den Farnstädter Spieler Randy Knöfel beim Abgang geschlagen haben. „Ich habe ihn angefasst, aber nicht geschlagen“, betonte Milbrath noch mal, und der gleichen Meinung war auch das Sportgericht. Es sprach von einer geringfügigen Tätlichkeit Milbraths. Neben einer kleinen Geldstrafe bekam der sportliche Leiter dafür eine Sperre von drei Spielen aufgebrummt. Das heißt, er muss für diese Zeit sowohl die Wechselbank als auch den Innenraum des Stadions meiden.

Farnstädts Trainer Felix Bartolini kann mit dem Urteil zur Punktvergabe leben, „denn die hatten wir sowieso nicht. Viel härter trifft uns die Sperre gegen Randy Knöfel, weil Außenverteidiger bei uns nicht gerade reich gesät sind.“ Knöfel wurde vom Sportgericht bis zum 31. März gesperrt.

Pfannschmidt erholt sich schnell

Unabhängig vom sportgerichtlichen Ende dieser Partie gibt es auch gute Nachrichten: Laut Milbrath macht der Weißenfelser Spielführer Max Pfannschmidt große Fortschritte bei der Genesung. „Er absolviert im Moment ein Aufbautraining beim Physiotherapeuten und kann wohl in drei bis vier Wochen vorsichtig ins Mannschaftstraining einsteigen“, erklärte Milbrath. Ursprünglich waren die Klub-Verantwortlichen davon ausgegangen, dass Pfannschmidt mindestens ein Jahr ausfallen werde. Stattdessen sieht es so aus, als könne er noch in der Rückrunde sein Comeback geben. „Mein Wunsch ist, dass er im Rückspiel gegen Farnstädt am 28. Mai wieder auf dem Platz steht“, so Milbrath.

René Milbrath
René Milbrath
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