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Mitgliederzahl in Vereinen steigt Mitgliederzahl in Vereinen steigt: Sachsen-Anhalt wird immer sportlicher

Von Christian Schafmeister 07.02.2016, 20:34
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Halle (Saale) - Der Breitensport in Sachsen-Anhalt wird immer wichtiger. So ist die Zahl der Menschen, die Mitglied in einem Verein sind, bis zum Stichtag 1. Januar 2016 gegenüber dem Vorjahr nochmals um 5 400 auf jetzt 346 700 geklettert. Damit hält der Zulauf bereits im vierten Jahr in Folge an. Fast jeder siebte Mensch ist heute in einem der 3 162 Vereine angemeldet. Das geht aus vorläufigen Daten des Landessportbundes (LSB) hervor. „Sporttreiben im Verein ist ein Erfolgsmodell. Das belegen unsere Mitgliederzahlen eindrucksvoll“, sagte LSB-Präsident Andreas Silbersack der MZ.

Dieser positive Trend wird maßgeblich von zwei Altersgruppen getragen - den unter 14-Jährigen und den über 60-Jährigen. Der Landessportbund versucht dabei mit speziellen Angeboten gerade in diesen Gruppen neue Mitglieder zu gewinnen. „Die Menschen werden älter, aber oft auch gesund älter, darauf müssen wir reagieren“, sagte LSB-Sprecher Frank Löper. So gebe es etwa ein Programm, in dem Senioren zu Übungsleitern ausgebildet werden, um eigene Gruppen aufbauen und leiten zu können. Doch auch um Kinder und Jugendliche bemühen sich die Vereine, beispielsweise mit Schnupperangeboten in Kitas. „Insgesamt haben wir bei den Kindern einen guten Zulauf“, sagte Löper.

So verzeichnete der LSB in der Statistik des Vorjahres rund 1.370 neue Vereinsmitglieder im Alter bis 14 Jahre. Noch größer war der Zulauf bei den Senioren: Fast 3.600 Menschen über 60 Jahre stießen zu einem Verein. Dabei gehe es nicht nur um Fitness, sondern auch das Gemeinschaftserlebnis, erklärte der Sprecher. „Gerade für Senioren wird der Verein häufig zur zweiten Heimat.“ Ziel ist es aber auch, Familien gezielt anzusprechen. „Wenn die Eltern ihre Kinder zum Training fahren, ist es schön, wenn ein Verein in dieser Zeit auch alternative Angebote für Väter und Mütter machen kann.“

Spürbare Verschiebungen gibt es aber auch zwischen Männern und Frauen: Die Vereine werden immer weiblich. So ist der Frauenanteil innerhalb von nur zehn Jahren von 33 auf nunmehr 40 Prozent gestiegen. „Das ist schon ein deutlicher Trend “, betonte Löper. Abzulesen ist die Entwicklung auch beim Fußball, weiter unangefochten Sportart Nummer eins. So war im Vorjahr bereits fast jedes zehnte der 85.000 Vereinsmitglieder ein Mädchen oder eine Frau.

Auf den Plätzen zwei und drei der mitgliederstärksten Sportarten folgen Turnen (38 160) und der wachsende Bereich des Behinderten- und Reha-Sports (25.073). Den größten Schub erlebte allerdings die Leichtathletik mit 3 113 neuen Mitgliedern innerhalb von nur einem Jahr. „Wir versuchen, die Menschen zunächst auch mit Angeboten wie Nordic Walking anzusprechen“, erklärte Carla Bauer, Geschäftsführerin des Leichtathletik-Verbandes. „Und wenn am Ende der eine oder andere auch auf der Leichtathletik-Bahn landet, ist das um so schöner.“ (mz)