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Neujahrsempfang in Merseburg Neujahrsempfang in Merseburg: Katrin Budde fordert Schulterschluss

Von Dirk Skrzypczak 25.01.2016, 12:07
Katrin Budde (Zweite von rechts) mit SPD-Kreis-Chef Alexander Lehmann (rechts) sowie Patrick Wanzek, Verena Späthe, Manuela Hartung und Michael Dubberke (von links), die in den Wahlkreisen des Saalekreises antreten.
Katrin Budde (Zweite von rechts) mit SPD-Kreis-Chef Alexander Lehmann (rechts) sowie Patrick Wanzek, Verena Späthe, Manuela Hartung und Michael Dubberke (von links), die in den Wahlkreisen des Saalekreises antreten. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - Der heiße Wahlkampf bleibt am Sonnabend zunächst im Schnee stecken. Mit 30 Minuten Verspätung erreicht Sachsen-Anhalts SPD-Frontfrau Katrin Budde den Neujahrsempfang der Saalekreis-Sozialdemokraten in Merseburg. 50 Tage sind es noch bis zum 13. März. Dann wird ein neuer Landtag gewählt. Und Budde, die Spitzenkandidatin ihrer Partei, will zwar in Regierungsverantwortung bleiben, aber nicht als Juniorpartner. „Wir sind nicht die Steigbügelhalter für andere“, sagt sie und spricht von einer Schicksalswahl. Nicht nur für die SPD, die in Umfragen in einem Tief steckt, sondern auch für Sachsen-Anhalt.

Doch Budde ist an diesem Tag nicht die Einpeitscherin. Sie reißt die Genossen im Schlossgartensalon nicht von den Sitzen. Frontalangriffe auf die politischen Gegner spart sie sich auf. Dafür zeigt sich die Landesvorsitzende zuweilen nachdenklich in ihrer mit 23 Minuten erfreulich kurzen Rede. Sie wünsche sich für 2016, dass die Spaltung der Gesellschaft, vorangetrieben durch die Flüchtlingskrise, nicht weiter voranschreite. Ja, auch Budde spricht über die Aufgabe der Integration und die rechtspopulistische AfD. Es wäre ein schlechtes Zeichen für Sachsen-Anhalt, sollte die AfD in großer Zahl in den Landtag einziehen. Die demokratischen Parteien müssten gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um das zu verhindern. „Aber da fehlt mir der Schulterschluss“, sagt sie.

Budde mahnt aber auch an, die anderen wichtigen Themen nicht zu vergessen: die Bildung, den Klimaschutz, die Wirtschaftsförderung etwa. Sie dürften nicht von der Flüchtlingsdiskussion überlagert werden. Und noch etwas liegt ihr am Herzen, wie sie sagt: Sachsen-Anhalts Image. Alle gemeinsam müssten den Ruf aufpolieren. Und dafür braucht das Bindestrichland nach ihrer Meinung auch einen neuen Slogan. „Wir stehen früher auf“ sei eher ermüdend. Deshalb will die SPD eine Art öffentliche Debatte anstoßen. Eine neue Botschaft soll her. Und zwar eine, mit der sich die Menschen auch identifizieren könnten. (mz)